Samuel Thomas Soemmerring

Anatom, 1755-1830

Soemmering war ein deutscher Anatom, Anthropologe, Paläontologe und Erfinder. Soemmerring entdeckte den „gelben Fleck“ in der Netzhaut des menschlichen Auges. Seine Untersuchungen über das Gehirn und das Nervensystem, über die Sinnesorgane, über den Embryo und dessen Fehlbildungen, über den Bau der Lungen, über die Brüche etc. machten ihn zu einem der bedeutendsten deutschen Anatomen. In späteren Jahren verlagerte er seine Arbeitsgebiete auf die Physik, Chemie und Paläontologie. 1809 entwickelte er einen elektrochemischen Telegraphen.

Quelle: Wikipedia

Soemmerring, Samuel Thomas

Anatom und Anthropologe (1755-1830). Eigenh. Brief mit U. Frankfurt. 01.10.1803. 2 SS. 4to.
2.500 € (936472/BN936472)

Unveröffentlichter Brief an den namentlich nicht genannten Schleusinger Gymnasialdirektor Albrecht Georg Walch (1737-1822) hinsichtlich des Nachlasses seines im Juni verstorbenen Freundes, des Schriftstellers Wilhelm Heinse (1746-1803), der vier Jahrzehnte zuvor Walchs Schüler gewesen war: "Ehrwürdiger Greis, verehrtester Lehrer von Heinse! Um die Manen meines Freundes auszusöhnen folgen, meinem Versprechen gemäß, beyliegend, ein Prachtexemplar von der Hildegard, und ein ungebundenes vom Ardinghello.

Ersteres war, wie die mit Papierstreifen bemerkten beygeschriebenen Stellen zeigen, das Handexemplar des Verewigten. Die erste Zeile ist verständlich, dem geheimen Sinn der beiden andern Stellen vermag ich nicht zu enträthseln. Behalten Sie, nach Gutfinden, solche für sich, oder widmen Sie sie, als ein geringes Andenken von mir, Ihrer Gymnasiums Bibliothek. Ich habe diese Bücher aus der Auction der Verlassenschaft erstanden, weil die Verwandten nicht auf der Natural Auslieferung bestanden. Unter seinen, mir ausgelieferten, sämmtlichen Papieren, befindet sich auch die vollständige Handschrift oder eigentlich das Concept von der Hildegard mit Bley geschrieben. Auch das Concept der Anastasia. Wäre es Ihnen angenehm, so will ich solche in Ihrer Gymnasiums Bibliothek deponiren - vielleicht auch einstens mehrere. Heinses Geist war, wenn man ihn näher kannte, eine gewiß seltene Erscheinung. Gleim nannte ihn oft, in seinen Briefen, Feuergeist, Feuergenius, und ehrte und liebte ihn, bis ans Ende seiner Tage, mit unaussprechlicher Zärtlichkeit. Lassen Sie uns, das wenige menschliche, was er hatte vergessen, und uns an seinem Frohsinn, und hellem Verstande weiden. Sehr würden Sie mich verbinden, wenn Sie mir jemand nennen könnten, der mir Anekdoten von seinen Kinder- und Jugendjahren mitzutheilen im Stande wäre, oder der mir seinen Vater zu schildern vermöchte. Mit wahrer Hochachtung Ihr / ergebenster / Soemmerring". Am 20. Oktober antwortete Walch mit Auskünften zu überlebenden Klassenkameraden Heinses und der Aussicht auf Forschungsergebnisse zu dessen Kinderjahren und Vater (nur im Druck überliefert; vgl. Briefwechsel, Nr. 891 S. 464f.). Das Gegenschreiben Soemmerings vom 25. Oktober (½ S.; Bitte um Empfangsschein für das mit vorliegendem Brief übersandte Material) wurde 1979 bei Stargardt um DM 800,- versteigert. - Im unteren Blattviertel verso biograph. Vermerk und Erwerbungsdatum ("19. April 1882") von Sammlerhand in rosa Tinte..

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