Franz von Liszt

Liszt, Franz von

Jurist (1851-1919). Brief mit eigenh. U. Marburg. 31.12.1886. 2 SS. Gr.-8vo.
120 € (940953/BN940953)

An einen Kollegen über strafrechtliche Debatten in Italien und ein Publikationsvorhaben des Empfängers: "Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen erst heute für Ihr MS u für die anderen mir nicht unbekannten Sendungen danke, welche aus der Hand des Verfassers mir von doppeltem Werte sind. Sehr interessant war mir was Sie aus Italien mitzuteilen die Freundlichkeit hatten. Colajanni [d. i. der Kriminalsoziologe Napoleone Colajanni] korrespondiert ab u zu auch mit mir und sendet mir seine Arbeiten. Ausser dem Alcoolismo in letzter Zeit auch einen Artikel aus Garrauds (u.

Lacassagnes) Archives [d. s. René Garraud und Alexandre Lacassagne, die Herausgeber der "Archives de l'anthropologie criminelle"], in welchem er Ferri's [d. i. der Kriminologe und Politiker Enrico Ferri] Untersuchungen über den Einfluß der Temperatur auf das Verbrechen einer vernichtenden Kritik unterzieht. Ich hoffe von ihm noch in diesem Jahr eine Arbeit kriegen zu können u freue mich auf den II Bd seines 'Socialismo e Criminalità'. Criminalità' [...]"..

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Liszt, Franz von

Eigenh. Brief mit U. ("Prof. v. Liszt").
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An einen namentlich nicht genannten Staatsanwalt mit der Mitteilung, dass er sehr gern bereit sei, "Ihre Abhandlung in die 'Zeitschrift' aufzunehmen. Die Frage der Ausbild[un]g der Referendare bei der Staatsanwaltschaft erschien mir bereits früher als wichtig genug, um einen Ihrer tüchtigsten Amtsgenossen um eine kleine Abhandlung zu ersuchen, die mir auch zugesagt worden ist. Es wäre ganz hübsch, wenn sich an Ihre Bearbeit[un]g eine kleine Debatte anknüpfen ließe [...]". - Franz von Liszt, der um vierzig Jahre jüngere Cousin des Komponisten Franz Liszt, begründete seinen Rang als Strafrechtsdogmatiker mit dem erstmals 1881 erschienenen "Lehrbuch des deutschen Reichsstrafrechts", das später zum Standardwerk des Strafrechts wurde. Über die Vielzahl seiner Veröffentlichungen hinaus wirkte er vor allem durch die gemeinsam mit Adolf Dochow begründete "Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft", durch die von ihm gepflogene Gesprächsrunde des "Kriminalistischen Seminars", dem eine ganze Generation deutscher Strafrechtslehrer entstammte, und durch die gemeinsam mit Adolphe Prins und Gerard Anton van Hamel gegründete "Internationale Kriminalistische Vereinigung".


Liszt, Franz von

Eigenh. Brief mit U.
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Schönes Kondolenzschreiben an einen nicht namentlich genannten Kollegen, der seine Frau verloren hatte: "Ein tief schmerzlicher Verlust hat Sie neuerdings betroffen und wird die alten Wunden wieder bluten machen. In herzlicher Teilnahme gedenke ich Ihrer und in Verehrung werde ich auch stets der Heimgegangenen gedenken, die Ihnen und Ihren Kindern so treu zur Seite gestanden hat. Möge das Gedeihen der Kinder, besonders der heranwachsenden Ältesten Ihnen fortan das Leben im Hause ungetrübt freundlich gestalten; Arbeit und freundschaftlicher Verkehr Ihnen reiche Anregung und Befriedigung bringen. Lücken, die der Tod ins engste Dasein gerissen, können nicht ausgefüllt, aber sie können minder fühlbar gemacht werden". - Der um vierzig Jahre jüngere Cousin des Komponisten Franz Liszt begründete seinen Rang als Strafrechtsdogmatiker mit dem erstmals 1881 erschienenen "Lehrbuch des deutschen Reichsstrafrechts", das später zum Standardwerk des Strafrechts wurde. Über die Vielzahl seiner Veröffentlichungen hinaus wirkte Liszt vor allem durch die gemeinsam mit Adolf Dochow begründete "Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft", durch die von ihm gepflogene Gesprächsrunde des "Kriminalistischen Seminars", dem eine ganze Generation deutscher Strafrechtslehrer entstammte, und durch die gemeinsam mit Adolphe Prins und Gerard Anton van Hamel gegründete "Internationale Kriminalistische Vereinigung". - Wohlerhalten.