Alexej von Jawlensky

Maler, 1864/65-1941

Jawlensky zählt als Maler des Expressionismus zum Umfeld der von Wassily Kandinsky und Franz Marc initiierten Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter. Als Jawlensky die japanischen Holzschnitte kennenlernte und aus ihnen schöpfte, um sein eigenes Werk zu erneuern, hatte die Aufgeschlossenheit für japanische Kunst in der westlichen Kunstgeschichte schon Tradition. Er jedoch anverwandelte sich wie kein europäischer Maler vor ihm, die japanische Meisterschaft, Charaktere zu erfassen und Gemütszustände als sein Markenzeichen ins Bild zu setzen.

Quelle: Wikipedia

Jawlensky, Alexej von

Maler (1864-1941). Eigenh. Brief mit U. („Alexej“) und eh. Postkarte mit U. („A. Jawlensky“). O. O. [Piestany?] und Wiesbaden. 4 SS. 4to und die Karte.
8.500 € (47004)

An die mit ihm befreundete Kunsthistorikerin Mela Escherich (1877–1956) in Wiesbaden-Rambach, der er von einem Kuraufenthalt berichtet: „Mela mein Liebling! Montag früh habe ich Ihren Kuss bekommen. Er war sehr süss. Ich kamm vom Bad ganz erschöpft und dieser Kuss hat mir Muht gegeben [...] Jetzt sind die letzten Tage der Kur. Ich bin erschöpft, ich bin zerbrochen. Oft scheint mir, dass ich nicht weiter leben kann – keine Kraft. Noch einige heisse Packungen, aber nur aushalten, aushalten.

Ich mache alles um zu aushalten: ich phantasiere [...] ich esse mehr, aber meine Nerven sind oft so herunter, dass ich weinen möchte [...] Frau K. versteht meine Briefe nicht. Sie möchte nur liebe Worte höhren, sonst nichts. Und meine Briefe zu Ihr sind so tief, so voll Liebe – – aber Sie versteht nicht, Sie braucht nur äusserliche Worte, Schmeicheleien – – und ob das Lüge ist – ist ihr einerlei. So verschieden sind die Menschen und die Frauen besonders. Sie, Mela, verstehen zwischen Zeilen lesen und Frau K. will immer das bekommen, was man nicht sagen will [...] Jetzt muss ich mich anziehen. Frau Lubosch wollte kommen. Sie ist sehr lieb und so rein und klug und schön. Was will man noch mehr. Wir sind gute Freunde, wie das zwischen Russen existier[t] und selten zwischen Deutschen [...]“ (undat. Brief). – „Was ist mit Ihnen? Man sieht Sie so lange nicht! Sind Ihre Augen schlechter geworden? Ich bin beunruhigt. Lassen Sie doch von Sich hören [...]“ (Postkarte, 1935)..

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Jawlensky, Alexej von

Russischer Maler (1864-1941). Eigenh. Postkarte mit Unterschrift u. monogr. Portraitskizze. Bad Schwalbach. 2 Seiten. Quer-kl.-8vo.
8.500 € (59850)

An Mela Escherich (Kunsthistorikerin, 1877-1956). – Jawlensky bedankt sich für eine Karte mit einem Aquarell von Repin. – Berichtet über den Versand einiger Exemplare des ,Fremdenblattes’ u. bittet Mela Escherich um Mithilfe: „Wenn Sie, mein Schutzengel würden so lieb sein einige N[ummern] zu anderen Menschen schicken, werde ich Ihnen innigst dankbar sein“. – Die monogr. Skizze, etwa 3cm : 3 cm, in Feder u. Tinte zeigt einen Frauenkopf (Pieroni-Jawlensky IV, 623). – Mit zweizeiligem eigenh. Gruß mit Unterschrift von T. Kirchhoff, wohl Tony Kirchhoff, Frau des Sammlers Heinrich Kirchhoff, die von Jawlensky mehrfach portraitiert wurde.

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Jawlensky, Alexej von

russisch-deutscher Maler (1864-1941). Eigenh. Brief mit U. Baden (Schweiz). 2 SS. 4to.
9.500 € (47576/BN32237)

An die Sammlerin Tony Kirchhoff in Wiesbaden, geschrieben aus der Kur im schweizerischen Baden: "[...] Ich war nur 3 Tage in Basel bei Im Obersteg. Es war schreckliches Weter, ich habe grosse Schmerzen gehabt und musste vieles, wegen meinen Bildern, machen. Bei Im Obersteg, das Haus, ist noch viel schöner geworden. Sie waren ganz reizend zu mir. Ich habe für mich immer ihr Auto gehabt. Beim Prof. Barth, Direktor der Kunsthalle, habe ich alles über meine Ausstellung arangiert. Es war dort eine Ausstellung von Maler Gromaire, Franzose, sehr, sehr schön.

Nach Baden hat man mich mit dem Auto gebracht [...] Ich bin hier in sehr gutem Hotel, wo Sacharoffs auch sind. Nach einigen Bädern habe ich starke Reaktion bekommen und muss heute liegen. Leiden muss ich viel. Sacharoffs schicken Ihnen allen Ihre Grüsse. Sie erzählen mir so viel Interessantes über Orient: Sie waren doch so lange in Japan, China, Egipten und s.w. Überhaupt, ich bin sehr glücklich, dass ich hier mit Sacharoffs bin [...]" ("Freitag"). - Das Wiesbadener Sammlerpaar Kirchhoff pflegte zu Jawlensky eine besonders enge Beziehung. Jawlensky zog 1921 nach Wiesbaden, 1928 in die unmittelbare Nachbarschaft der Kirchhoffs. Mit Tony Kirchhoff, die er mehrmals portraitierte, hatte Jawlensky schließlich ein intimes Verhältnis, was zum Abbruch der Verbindung zu Kirchhoff führte. Jawlensky litt seit 1927 unter einer sehr schmerzhaften, mit Lähmungserscheinungen verbundenen Arthritis. In diesem Zusammenhang steht sein Kuraufenthalt. 1904 hatte der russische Tänzer und Choreograph Alexander Sacharoff (1886-1963) das erste Bild von Jawlensky erworben; seit 1914 lebten die Sacharoffs in Lausanne..

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Jawlensky, Alexej von

russisch-deutscher Maler (1864-1941). Eigenh. Brief mit U. Baden (Schweiz). 15.08.1933. 2 SS. 4to.
4.800 € (61070/BN45179)

An die Sammlerin Tony Kirchhoff in Wiesbaden, geschrieben aus der Kur im schweizerischen Baden: "Verzeihen Sie mir, dass ich Ihnen nur jetzt antworte. Aber, gerade, meine rechte Hand macht mir so weh, dass ich kaum die Feder halten kann. Meine Kur macht mich sehr müde und traurig. Ich bin noch dazu sehr allein hier, trotz vielen Menschen. Nur den Doktor liebe ich. Er ist so ein kluger und interessanter Mensch. Sehr reich, hat ein wunderbaren Auto (Rols [!] Roys) und hat mich ein paar Mal nach Zürich in Auto mitgenommen.

Er schofiert wunderbar und wir fuhren Zeit zu Zeit 100 und 110 Kil. schnell. In Zürich habe ich eine wunderbare Ausstellung gesehen (Franzosen): Renoir, Cezanne, Van Gogh, Goguin, Monet, Delakroa, Corot und andere. Wunderbar. Aber die Preise sind so billig geworden! [...] Wahrscheinlich bleibe ich bis Sept. und dann muss ich wieder nach Basel wegen meinen Bildern. Im Obersteg sind noch abwesend, in Capri, aber kommen bald zurück. Hier, im Hotel, ist auch eine reizende Frau Im Obersteg, die Schwegerin von meinen Freunden, eine Englenderin, aber denken Sie, sie spricht nur und nur englisch (so ein bequemes Volk) und ich kein Wort englisch, so das wir nur sehr zärtlich einander lächeln. Dumm [...]". - Das Wiesbadener Sammlerpaar Kirchhoff pflegte zu Jawlensky eine besonders enge Beziehung. Jawlensky zog 1921 nach Wiesbaden, 1928 in die unmittelbare Nachbarschaft der Kirchhoffs. Mit Tony Kirchhoff, die er mehrmals portraitierte, hatte Jawlensky schließlich ein intimes Verhältnis, was zum Abbruch der Verbindung zu Kirchhoff führte. Jawlensky litt seit 1927 unter einer sehr schmerzhaften, mit Lähmungserscheinungen verbundenen Arthritis. In diesem Zusammenhang steht sein Kuraufenthalt. 1904 hatte der russische Tänzer und Choreograph Alexander Sacharoff (1886-1963) das erste Bild von Jawlensky erworben; seit 1914 lebten die Sacharoffs in Lausanne..

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Jawlensky, Alexej von

Eigenh. Brief mit U.
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An das Stuttgarter Kunsthaus Schaller, wegen des Preises für Robert Delaunays Gemälde "La ville No. 1" vor dem Hintergrund von Jawlenkys finanzieller Lage: "[...] Im Besitze Ihres Schreibens von 24. I. teile ich ihnen mit, dass ich den Preis von 1500 M. sehr niedrig finde. Ich würde keinesfalls darauf eingehen, wenn ich augenblicklich leider nicht in pekuniären Schwierigkeiten wäre. Vielleicht werden Sie doch einen Preis v. 1800 M. erzielen können. Wenn es keinesfalls geht, erkläre ich mich mit dem Preis von 1500 einverstanden [...]". Jawlensky hatte in der ersten Ausstellung des Blauen Reiters 1912 in München das Gemälde "La Ville No. 1" von Robert Delaunay erworben. 1924/25 versuchte er, das Werk zu verkaufen. Heute gilt es als verschollen. - Einige Anstreichungen in rotem Farbstift, wohl von der Hand des Galeristen. Im linken Rand gelocht (keine Textberührung) und mit Eingangsstempel.