Grube, Max
Schauspieler, Theaterleiter und Schriftsteller (1854–1934). Eigenh. Brief mit U. Meiningen. 2 SS. Qu.-gr.-4to.
150 €
(16109)
An eine namentlich nicht genannte Freundin: „Noch immer bin ich Ihnen d. Dank für Ihren lieben Neujahrsbrief schuldig. Ich schäme mich u. bitte 1000x um Verzeihung. Teils geschah’s, weil ich viel Arbeit hatte, teils fand ich nie d. rechte Stimmung. Der unverbesserliche Optimist sieht sich mit Schrecken auf dem Wege zum Pessimismus. Das hat die verfl... Politik getan, mit der ich mich in dem kleinen Neste, wo jede geistige Anregung fehlt, mehr beschäftige, als früher, wo ich nur Künstler sein durfte.
Wir armen zerrissenen Deutschen! Jetzt wollen sie gar eine evangelische Partei gründen, um auch diesen unseligen Riß am Baume unsres Volkslebens recht sichtbar zu machen, dieser Zweispalt, der nur verhindert hat, ein Volk zu werden [...]“. – Der Sohn Eduard Grubes erhielt 1872 sein erstes Engagement am Hoftheater in Meiningen und spielte die folgenden Jahre an verschiedenen Bühnen (Lübeck, Bremen, Leipzig, Dresden). 1888 wurde er Erster Charakterdarsteller am Kgl. Schauspielhaus in Berlin, 1891 Oberregisseur. Seit 1909 leitete Grube das Meininger Hoftheater, von 1913 bis 18 das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. „Große Erfolge feierte er als Charakterdarsteller in den Rollen des Jago, Mephisto, Franz Moor und Shylock. Grube veröffentlichte u. a. eine ‚Geschichte der Meininger’ (1926)“ (DBE). – In der Mitte stark stockfleckig und mit kleinen Einrissen am unteren Rand..