Christian Dietrich Grabbe

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Grabbe, Christian Dietrich

Eigenh. Brief mit U. ("Grabbe").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An seine spätere Braut Louise Christiane Clostermeier: "Hochgeehrteste Mademoiselle! Gesundheit! Ihnen und der - Frau Archivräthin, sobald Sie dieselbe nöthig, - ich hoffe nie - hätte. Verzeihen Sie dieses Conceptpapier. Ich treffe den Ulrich, von dem ich gern für meinen Gebrauch Papier kaufte, nicht zu Haus. Von Freiligrath Anliegendes zurück. Morgen und Uebermorgen hoffe ich mehr. Das anliegende Gedicht ist so gut, daß ich selbst meine Correctionen retour nehme. Es braucht nicht abgeschrieben zu werden, darum schick' ich es nur zur Nachricht. Ich will es besorgen. Morgen Abend lasse ich es holen. Hochachtungsvollst / gehorsamst / Grabbe. [...] Der Brief sieht aus wie ich." - Nachdem sich seine Verlobte Henriette Meyer von ihm abgewendet hatte, heiratete der seit 1831 zunehmend an der Alkoholkrankheit leidende Grabbe 1833 Louise Clostermeier, die ihn bereits einmal abgewiesen hatte. Die Ehe sollte nicht glücklich werden; kurz vor seinem Tod reichte Louise die Scheidung ein. Bei Freiligraths "Anliegendem" dürfte es sich um die Gedichte "Sonst und Jetzt", "Drei Lieder zur Feier des Soester Schützenfestes" sowie das "Johanniskuchen-Lied" gehandelt haben. - Provenienz: 1902 in der Sammlung des Diplomaten und Literaturforschers Eduard Grisebach (1845-1906), dessen Bibliothek nach seinem Tod über den Auktionshandel verstreut wurde. Erworben aus einer deutschen Privatsammlung.