Frenzel, Karl
Schriftsteller (1827-1914). 30 eigenh. Briefe mit U. und 1 eh. Postkarte mit U. Berlin und o. O. Zusammen 15½ SS. auf 45 Bll. (Qu.-)8vo. Die Postkarte mit eh. Adresse.
1.500 €
(92396/BN61681)
Umfassende berufliche Korrespondenz zu redaktionellen Fragen betreffend die liberale Berliner "National-Zeitung", davon 24 Briefe sowie die Postkarte an den Schriftsteller Adolf Gerstmann (1855-1921). - Hauptsächliche Themen bilden Einladungen zur Vorsprache, Ablehnungen eingesandter Feuilletonbeiträge, Reiseskizzen, Buchbesprechungen, Polemiken (Br. v. 24. VI. 1884) und anderer Artikel, Zusagen zu gewünschten Berichten und Feuilletons, das Künstlerfest, Daniel Sanders Ergänzungswörterbuch (Br.
v. 14. XI. 1884), das Schinkelfest (Br. v. 25. III. 1884) und bereits an andere Schriftsteller des Blatts wie Johannes Trojan vergebene Arbeiten. - Brief vom 20. VI. 1884, an Gerstmann: "Wenn Sie uns schon etwas über die Festlichkeiten in Spanien am Montag schicken wollten, Montag früh die Einleitung und dann den Einzug in einem Telegramm, daß wir das Ganze in der Abendnummer bringen könnten, soll es mir willkommen sein. Hr. Dr. Salomon wünschte Sie gern morgen noch zu sprechen wollen Sie freundlichst bei uns vorsprechen [...]". - Brief vom 18. II. 1885, an Gerstmann: "Sie haben nun seit Wochen nichts von sich hören lassen und ich werde wegen der Romane, die ich Ihnen schickte, mit Bitten und Drängen angegangen: wollen Sie nicht freundlich ein Lebenszeichen von sich geben? [...]". - Im Brief vom 8. VII. 1887 zu einem Werk Gerstmanns, das sich leider nicht zur seriellen Veröffentlichung im Feuilleton eigne: "Ich habe Ihre Novelle mit Vergnügen gelesen, sie ist namentlich am Beginn durch die realistische Schilderung der Landschaft und des Volkstreibens in Luino und am langen See gefällig und anmuthig [...]". - Die Briefe ohne namentlich genannten Adressaten teilweise mit längeren Ausführungen und einer Darlegung von Frenzels Meinung zu einer Schriftstellervereinigung sowie (Br. v. 27. X. 1892) an einen jugendlichen Enthusiasten. - Der Brief vom 8. II. 1888 zum Ausschluss eines Lang aus einem Bezirksverein auf Ansuchen eines Herrn Kasten. - Der Brief vom 25. II. 1888 und zur Schriftstellervereinigung, deren Mitglieder sich noch besser verständigen müssten: "Ich bin so erkältet, daß mir der Arzt das Ausgehen am Abend verboten hat, sonst wäre ich gern zu der Sitzung gekommen. Die Wahl Hopfens [d. i. der Schriftsteller Hans von Hopfen] ist ja vortrefflich [...] Das erste Bedingniß zum Guten ist das Aufhören der ewigen Zänkerei, der Statutenquängeleien und der gegenseitigen Anklagen. Bei der großen Verschiedenheit, nicht nur der Charaktere und der Talente, sondern auch der Erziehung, Bildung und der materiellen Stellung unter den Schriftstellern ist es vielleicht unmöglich, alle unter einen Hut zu bringen [...]". - Wenige Briefe leicht stock-, braun oder fingerfleckig, teilweise papierbedingt leicht gebräunt und staubrandig auf der Versoseite des Gegenblatts. Ein Brief mit größeren Fehlstellen an den Ecken und kleinen Randläsuren. Meist mit gedr. Briefkopt der "National-Zeitung"..