Friedrich Baron de la Motte Fouqué

Dichter, 1777-1843

Friedrich Baron de la Motte Fouqué war einer der ersten deutschen Dichter der Romantik. In den Jahren von 1808 bis 1820 nahmen sein Leben und Dichten den größten Aufschwung. 1811 erschien in Berlin „Undine“, sein bekanntestes Werk, eine mit fantastischen Elementen durchsetzte, teilweise im Märchenton verfasste Erzählung. Das Buch wurde in viele Sprachen übersetzt und hat viele spätere literarische Arbeiten beeinflusst: Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“, Oscar Wildes „Der Fischer und seine Seele“, Giraudoux’ „Ondine“ und 1961 Ingeborg Bachmanns „Undine geht“.

Quelle: Wikipedia

Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Dichter (1777-1843). Eigenh. Brief mit U. ("LMFouqué"). Schloss Nennhausen bei Rathenow. 1 S. 4to.
4.500 € (92352/BN61601)

An den Verleger Friedrich Christoph Perthes in Gotha in einer verlegerischen Angelegenheit, die das 1826 in Gotha von Joseph Meyer begründete Bibliographische Institut betraf; Perthes legte als Verleger besonderen Wert auf den Schutz des Urheberrechts: "Das [nicht mehr] beiliegende Brouillon - ich Mitglied der deutschen Sprachgesellschaft zu Berlin, wie auch Mitglied zweier nordischen Sprachgesellschaften und der Ulmer Donaudruiden, weiß nicht gleich die Germanisirung obigen Wortes zu finden, - wird Dir sagen, wie ich mich zu [...] Dr.

Meyer Bibliograph. Institutis causa, gestellt habe; - oder vielmehr, wie ich ihm meine Stellung erläutere. Ich schicke Dir's um einen Posttag später, als es an die Behörde abgegangen ist, weil mich ein ländlicher Quidam mit der Abschrift damals im Stich ließ [...] Freund Hitzig [d. i. der Berliner Verleger Julius Eduard Hitzig] sandte mir von Straßburg aus - mit Deinem Briefe traf's zugleich ein - auf einer Karte nur das mit wenigen Worten commentirte Catonische: Carthaginem censeo esse delendam. Aber der deutsche Buchhandel hat's nicht so gut mit mir gemacht, daß ich ihm ein Censorisches Amt zugestehn dürfte. Also! - Wenn nehmlich Dr. Meyer thut was ich ihm vorschlage. Sonst heißt es natürlich immer wieder: 'ein Schelm giebt mehr, als er hat!' […]". - Im Vorjahr hatte Meyer begonnen, die auf 150 Bände angelegte "Bibliothek der deutschen Classiker" herauszugeben. Aus der Autographensammlung Annette von Droste-Hülshoff..

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Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Eigenh. Brief mit U. ("Fouque").
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An den Schriftsteller Johann Rochlitz in Leipzig, dem er Beiträge zu dessen neuem Almanach "Jährliche Mitteilungen" (1821-24) verspricht: "[...] Wills Gott, so schicke ich Ihnen noch vor Anfang Mai den Beitrag für die Mittheilungen. Er heißt: 'Der Todesschuß, eine Kriegsgeschichte['], und gründet sich auf einen Mythus aus dem siebenjährigen Kriege, der in dem Regimente, worin ich meine ersten Waffen führte, dunkel hin und wieder ging. Weil er aber nur eben als Mythus erzählt ward, glaube ich ihn auch nach meiner eignen Ansicht nutzen zu können, und bin damit schon in mir ganz zu Stande, so daß er nur das Aufschreiben gilt. Doch freilich: auch das will Zeit und Weile haben. Daher kann ich mit Bestimmtheit nur die erste Maiwoche für die Vollendungszeit meiner Arbeit angeben. Sind Sie damit zufrieden? Hierbei folgt die Sendung von unserm alten guten Truchseß. Schelten Sie nicht allzu sehr über die Verspätung. Ich bin jetzt unglaublich überhäuft. Heute schreibe ich nur an Leute Ihres- das heiß Unsregleichen [...]". - Für Fouques Beitrag dankt Rochlitz unterm 30. Mai: "Sie haben die an sich schon interessante Sage durch Ihre Darstellung so zu heben und zu beleben gewußt, daß man davon nicht ablassen kann, bis Sie selbst davon ablassen. So wird sie ein wahrer Schmuck des Buches [...]" (Briefe an Friedrich Baron de la Motte Fouqué, Berlin 1848, S. 309f.).


Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
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An den Schriftsteller Johann Friedrich Rochlitz in Leipzig über den Dichter Karl Friedrich Wildenhayn (1791-1836), den er kurz zuvor zu einem Pistolenduell gefordert hatte. Wildenhayn hatte ihn in der Zeitschrift „Isis“ öffentlich gerügt, da Fouqué seinem Wunsch nach Änderungen von eigenen Gedichten für das „Frauentaschenbuch für das Jahr 1818“ nicht nachgekommen war. „[…] Die Geschichte zwischen Herrn Wildenhain und mir ist für mich durchaus zu Ende, und zwar folgendergestalt. Das von mir gewählte Ehrengericht bestehend aus: General Alvensleben (Chef der Inf[anterie] der Garde-Brigade), Major v[on] Barner (Commandeur des Garde-Dragoner Regiments)[,] Oberstlieutenant von Pfuel (Commandeur zweier Infanterie Regimenter), meinen beiden Stiefsöhnen, dem Major und dem Kammerherrn von Rochow (beide Ritter des eis[ernen] Kreuzes vom schwarzen Bande), Hauptmann Georg Schulze (commandirt zur Dienstleistung beim Gen[eral] v[on] Kleist-Nollendorf in Merseburg), und Lieut[enant] Max im Brandenb[urgischen] Kür[assier] Regiment – hat beinahe einstimmig entschieden, ich dürfe den H[au]pt[mann] Wildenhain nicht zum Kampfe fordern, sondern ihm nur mit schweigender Verachtung begegnen. Die einzige Stimme, welche – mir gleichlautend – für den Zweikampf stimmte, war die des oberwähnten Lieut[enant] Max, eines ehemaligen Freiwilligen in unsrer Jägerschwadron. Der meinte, es sei ihm abscheulich, seinen kampferprüften ehemaligen Lieutenant so angegriffen zu sehn, und ich möge in Gottes Namen meinen ersten Entschluß, aller Unwürdigkeit des Gegners zum Trotz, hindurchführen. Doch fügte er sich nachher der Mehrzahl der Stimmen, und freute sich sogar, wie er mir das mündlich aeusserte, daß sein Vorschlag nicht durchgegangen sei, indem es ihm allerdings widrig vorgekommen wäre, mich dem H[err]n W[ildenhain] gegenüber mit dem Pistol in der Hand zu denken […]“ Arno Schmid schreibt in seinem Buch „Fouqué und einige seiner Zeitgenossen“ (1993): „Am 28.6.1820 kann Fouqué dem erstaunten Freund Beneke die Mitteilung machen, daß er kurz vor einem Pistolenduell stehe! Ein Herr Wildenhayn [...] sei in der ‚berüchtigten Isis‘ aufs ungezogenste gegen ihn losgefahren. Am 20.7. kann er noch weiter gehen: 30 Schritt Distanz sind die Bedingungen, avancieren auf 8 Schritt, Beide feuern gleichzeitig“. Zu diesem Duell ist es aber nie gekommen. Fouqué rief ein Ehrengericht an, aus dem sich fünf Stimmen gegen, eine wider das Duell aussprachen. Friedrich Baron de la Motte Fouqué stammte aus einer angesehenen brandenburgischen Hugenottenfamilie. Sein Großvater war preußischer General unter Friedrich dem Großen, und auch er selbst trat sehr früh in die preußische Armee ein. 1802 quittierte er den Dienst, kehrte aber 1813 zurück und nahm als Freiwilliger an den Befreiungskriegen teil. Auf seinem Gut Nennhausen (Brandenburg) traf er mit vielen Schriftstellern der Romantik zusammen, darunter Achim von Arnim, Clemens Brentano, Adalbert von Chamisso, Joseph von Eichendorff und E.T.A. Hoffmann. Fouqué war einer der populärsten Autoren seiner Zeit, daneben gab er etliche Zeitschriften und Taschenbücher heraus. Heute ist sein Name vor allem mit der märchenhaften Erzählung Undine (1811) verbunden, die von E.T.A. Hoffmann nach Fouqués Libretto vertont wurde. Der etwa gleichaltrige E.T.A. Hoffmann (1776-1822) war einer der wichtigsten Vertreter der Romantik. Vielseitig begabt, wirkte Hoffmann auch als Komponist, Zeichner und Musikkritiker. Beeinflusst von Vertretern der Romantik wie Ludwig Tieck und Novalis bediente sich Hoffmann ungeniert auch der Mittel des trivialen Schauerromans. 1814 hatte Hoffmann mit „Fantasiestücke“ und dem darin enthalten “Der goldene Topf“ einen großen Erfolg erzielt, wollte aber Kapellmeister werden. Dieses Bemühen war erfolglos, umsoo erfreulicher dürfte für ihn gewesen sein, dass 1816 in Berlin seine romantische Oper „Undine“ uraufgeführt wurde, das auf der gleichnamigen Erzählung von Friedrich de la Motte Fouqué beruhte, der auch das Libretto schrieb. In der musikalischen Umsetzung der Erzählung sind einige Charakteristika der Romantik aufgezeigt: so werden die reale und die fantastische Welt nebeneinander gestellt und es gibt ein Bewusstsein für die moralische und ethische Unvollkommenheiten der Welt. Die Oper steht an einer Schnittstelle zwischen Mozarts Stil und der Poetik der Genres Lied oder Ballade.


Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Eigenhändiges Gedichtmanuskript.
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„Die edelse der Zahlen: Drei | Misfällt verzehnfacht, allen Schönen. | Mag dich mit Blüthen zehnfach krönen | Die edelste der Zahlen: Drei, | Du läßt, so reichem Fuß zu fröhnen | Dem kurzen Triolet nur zwei. | Die edelste u.s.w.“ - In etwas zittriger Altersschrfit und mit kleinen Korrekturen. Friedrich de la Motte Fouqué war ein sehr produktiver Schriftsteller, der verschiedene Erzählungen, Romane, Gedichte, Briefe, Sagen, Tagebücher, Aufsätze, Lieder, Novellen, Dramen und Reisebeschreibungen veröffentlichte. Er gab zudem Zeitschriften heraus. Der Autor gilt am Anfang des 19. Jahrhunderts als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Romantik. Sein bedeutendstes Werk bleibt das erfolgreiche und berühmte Kunstmärchen Undine (1811), das zu unzähligen Opern als Vorlage gedient hat. Die Oper gilt nicht nur als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Romantik, sondern auch als besonders charakteristisch für diese Epoche. Der Schriftsteller konfrontiert seine Zeitgenossen mit dem Aufeinandertreffen von Menschen und Wassergeistern, also mit dem Unerklärlichen und Unkontrollierbaren. Er trifft mit seiner fantastischen Erzählung gerade den Nerv seiner Zeit und damit den Geschmack des Publikums. Fouqué ist mit seinen Zeitschriften auch der „Geburtshelfer“ der Kreisleriana. Er war der Autor der ominösen Briefe des Barons Wallborn an den Kapellmeister Kreisler und bildete damit die Ausgangslage für E.T.A. Hoffmanns (1776-1822) vielschichtigstes Werk, die „Lebensansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biografie des Kapellmeisters Johann Kreisler“. Hoffmann übernahm die Figur des wahnsinnigen Baron Wallborn aus Fouqués Novelle Ixion. Die fiktive Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler, Hoffmanns literarisches Alter Ego, stellte seine Sicht der zu besprechenden musikalischen Werke dar. Sie fand später in Robert Schumanns Klavierwerk Kreisleriana bedeutenden musikalischen Niederschlag. Der Kapellmeister Kreisler ist es auch, der dem Leser in den Erzählungen Kreisleriana und im Roman Lebensansichten des Katers Murr und Der goldne Topf begegnet. Fouqué und Hoffmann waren eng mit einander verbunden. Fouqué arbeitete seine Erzählung Undine für Hoffmann zu einem Libretto um. Die Oper, 1814 beendet, 1816 in Berlin uraufgeführt, wurde zum größten Erfolg des Komponisten Hoffmann. Eine Anekdote am Rande zeugt von Popularität der Kreisleriana. So beschrieb Bruno Walter seine Wahrnehmung bei der ersten Begegnung mit Gustav Mahler als „eine gerade so interessante, dämonische, einschüchternde Inkarnation des Kapellmeisters Kreisler, wie sie sich der jugendliche Leser E. Th. A. Hoffmann’scher Phantasien nur vorstellen konnte“.


Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Eigenh. Gedichtms. ohne Unterschrift.
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Auf der letzten Seite auf einem Gedicht von uns nicht bekannter Hand. „[…] Freu Dich, Seele, sanft und leise. | Bald im Kreise | Seel gar Freuden | Wird dein Hirth dich ewig weiden.“ […]“ Friedrich de la Motte Fouqué war ein sehr produktiver Schriftsteller, der verschiedene Erzählungen, Romane, Gedichte, Briefe, Sagen, Tagebücher, Aufsätze, Lieder, Novellen, Dramen und Reisebeschreibungen veröffentlichte. Er gab zudem Zeitschriften heraus. Der Autor gilt am Anfang des 19. Jahrhunderts als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Romantik. Sein bedeutendstes Werk bleibt das erfolgreiche und berühmte Kunstmärchen Undine (1811), das zu unzähligen Opern als Vorlage gedient hat. Die Oper gilt nicht nur als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Romantik, sondern auch als besonders charakteristisch für diese Epoche. Der Schriftsteller konfrontiert seine Zeitgenossen mit dem Aufeinandertreffen von Menschen und Wassergeistern, also mit dem Unerklärlichen und Unkontrollierbaren. Er trifft mit seiner fantastischen Erzählung gerade den Nerv seiner Zeit und damit den Geschmack des Publikums. Fouqué ist mit seinen Zeitschriften auch der „Geburtshelfer“ der Kreisleriana. Er war der Autor der ominösen Briefe des Barons Wallborn an den Kapellmeister Kreisler und bildete damit die Ausgangslage für E.T.A. Hoffmanns (1776-1822) vielschichtigstes Werk, die „Lebensansichten des Katers Murr nebst fragmentarischer Biografie des Kapellmeisters Johann Kreisler“. Hoffmann übernahm die Figur des wahnsinnigen Baron Wallborn aus Fouqués Novelle Ixion. Die fiktive Figur des Kapellmeisters Johannes Kreisler, Hoffmanns literarisches Alter Ego, stellte seine Sicht der zu besprechenden musikalischen Werke dar. Sie fand später in Robert Schumanns Klavierwerk Kreisleriana bedeutenden musikalischen Niederschlag. Der Kapellmeister Kreisler ist es auch, der dem Leser in den Erzählungen Kreisleriana und im Roman Lebensansichten des Katers Murr und Der goldne Topf begegnet. Fouqué und Hoffmann waren eng mit einander verbunden. Fouqué arbeitete seine Erzählung Undine für Hoffmann zu einem Libretto um. Die Oper, 1814 beendet, 1816 in Berlin uraufgeführt, wurde zum größten Erfolg des Komponisten Hoffmann. Eine Anekdote am Rande zeugt von Popularität der Kreisleriana. So beschrieb Bruno Walter seine Wahrnehmung bei der ersten Begegnung mit Gustav Mahler als „eine gerade so interessante, dämonische, einschüchternde Inkarnation des Kapellmeisters Kreisler, wie sie sich der jugendliche Leser E. Th. A. Hoffmann’scher Phantasien nur vorstellen konnte“.


Fouqué, Friedrich Baron de la Motte

Eigenh. Brief mit U. ("Fouqué").
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An einen Freund, dem er einen Band Voltaire zurücksendet und erklärt, warum er bislang keine Zeit gefunden habe, "recht ausführlich darüber zu schreiben": "[...] Die dazwischen liegenden Abhaltungen, mein theurer Freund, waren zum Theil sehr ernster Art. Mein ältester Stiefsohn, der Kammerherr Rochow auf Rekahn, ehemals Jäger und Jägerkürassier-Offizier im selben Regimente mit mir während des Befreiungskampfes, erkrankte schon vor Wochen in Berlin, wohin das Vertrauen seiner Mitstände ihn als Abgeordneten gesandt hatte. Unsre Hoffnung sank und stieg, bis vor nun beinahe acht Tagen die Botschaft eines sehr ernsten Rückfalles meine Frau nach Berlin rief. Für mich langsam Genesenden, hieß es, werde die heiße Stadtluft ein Gift sein, und meinen noch immer unbeholfnen Beinen das Pflaster eine nachtheilige Erschöpfung, und was der Gründe mehr waren, - kurz, ich mußte hier bleiben. Ihr inniges Herz, mein theurer Freund, empfindet ohne weiteres den Druck, den Centnerdruck, welcher damit auf meine Brust fiel. Doch gab mir Gott innerlich viel Gnade, und einen Muth, dessen meine Natur an sich grade in solchen Dingen nicht fähig ist [...]".