Johannes Agricola

deutscher Reformator und enger Vertrauter Martin Luthers, 1494-1566

Einst Luthers rechte Hand und Sekretär, war Agricola einer der Schöpfer des Augsburger Glaubensbekenntnisses, der Confessio Augustana, in dem die Grundlehren der lutherischen Kirche formuliert wurden. Daneben trat er als Übersetzer, Ausleger der Heiligen Schrift und vor allem als Sammler deutscher Sprichwörter hervor. Als 1527 die ersten Kirchenvisitationen der sächsischen Kurkreise begannen, kam es zum ersten Konflikt mit Luther und Melanchthon. In weiteren Disputationen wurde der Streit mit Luther zeitweise versöhnlich, dann wieder kontrovers geführt. Schließlich griff der kurfürstliche Hof ein und beschränkte Agricolas Aufenthalt auf Wittenberg.

Quelle: Wikipedia

Agricola, Johannes

Reformator und enger Vertrauter Luthers (1494-1566). Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D. 1 S. Qu.-8vo (206:107 mm).
12.500 € (936688/BN936688)

An einen Bürgermeister: "Günstiger her burgermeister schwager, weil canzeley gewonlich jeder zeit copeyschriefften den parten von den ausgebrachten befhelichen, zugestelt werden, nimpt mich wunder, warumb der v. Holzendorff die befheliche zu sehen begheret. Achte demnach man erpiete sich ime wegen des stadtschreibers gebhuer abschriefften darvon zuzustellen, unnd die quittungenn wolle man auch auffsuchen. Etwa nach mittags sollen gezeigt werden, die ich vor meine person darzu berichten wollen, doch auff vorbesserung der anderen gestellet, unnd uberschickt euch des von Holzendorffs selbst ubergebene rechnung auch andere brieffliche urkunden zu derselben sache ergangen, wollen die wol vorwaren lassen.

Wunsche euch einen guten morgen [...]". - Papierbedingt stärker gebräunt. Von größter Seltenheit..

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Agricola, Johannes

Dokument mit eigenh. Eintragungen und U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Dokument zur Bestätigung der Berufung und Eignung des Laurenz Hagen als Prediger in Baben (Altmark), das Hagen vor Ort vorlegen konnte. Hagen war bei Agricola, der das Amt des brandenburgischen Oberhofpredigers und Generalsuperintendenten innehatte, mit einem Brief des lokalen Lehnsherren Joachim von Eichstedt vorstellig geworden, aus dem hervorging, "dass er zum Amt des Predigers in Baben berufen worden ist, und der ferner bezeugt, dass er einen gottesfürchtigen und aufrechten Charakter besitzt" (Übers.). Agricola beschreibt seine persönliche Prüfung der Eignung des Kandidaten, sowohl was die "die reine katholische und orthodoxe Lehre des Evangeliums" betrifft, als auch hinsichtlich der von Kurfürst Joachim II. 1539 eingeführten brandenburgischen Kirchenordnung und gibt Hagens Beteuerung wieder, "der ihm anvertrauten Gemeinde die Lehre, der er folgt, treu weiterzugeben und sich zu bemühen, der Kirche nicht zu schaden". In Anbetracht der Prüfung und Beteuerung überträgt Agricola Hagen das Amt des Predigers in Babel und bevollmächtigt ihn "die von Christus im Evangelium geweihten Sakramente zu spenden", sofern die notwendige öffentliche Ordinierung "zur passenden Zeit" durch den Generalsuperintendenten selbst oder seinen lokalen Vertreter erfolgen wird. Zur Vorbereitung auf die Ordinierung bittet Agricola den Pastor des benachbarten Arneburgs "Lorenz Hagen [...] zu unterweisen, wie ein Vater seinen Sohn unterweisen würde". - Trotz seines offen ausgetragenen theologischen Streits mit Martin Luther, dessen enger Vertrauter und Sekretär Agricola einst gewesen war, der in Agricolas Flucht aus Wittenberg 1537 kulminierte, war Agricola in Folge in führender Position an der Errichtung der evangelischen Kirche Brandenburg beteiligt. Kurfürst Joachim II. ernannte ihm zum ersten Hofprediger der neu errichteten Berliner Dom- und Schlosskirche und übertrug ihm zusätzlich die bedeutenden Ämter des Generalsuperintendenten und Visitators. 1541 widerrief Agricola einige seiner Positionen im Streit mit Luther doch eine Aussöhnung blieb aus. Nach Martin Luthers Tod geriet er mit Philipp Melanchthon in offenen Konflikt, wobei er erfolgreich den Einfluss der sogenannten Philippisten in Brandenburg zurückdrängte. Auf breite Ablehnung unter protestantischen Theologen stieß Agricolas Teilnahme an der von Kaiser Karl V. 1548 berufenen Kommission zur Ordnung der Religionsverhältnisse, deren Kompromissvorschläge und Konzessionen mit Spott und Häme quittiert wurden. - Gebräunt und leicht angestaubt. Mit einem kl. Wasserfleck im rechten oberen Eck und geringfügigen Seiteneinrissen. Minimal stockfleckig. Mit Sammlernotizen in Blei.