Schriftsteller, Pädagoge und Politiker (1771-1848). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Aarau. 2 1⁄2 pp. Gr.-4to. Mit papiergedecktem Siegel und Adresse (Poststempel und -vermerke). Etwas knittrig, kleine Randläsuren; Ausriss an der Siegelstelle unter Berührung der Unterschrift.
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An Dr. Schultz in Oberbrunn („chez le notaire Wolff“), der sich um eine Dozentur in der Schweiz bemühte und um Zschokkes Empfehlung gebeten hatte.
„[…] Kaum finden Sie für Ihre Entwürfe, in die Schweiz zu kommen, ungünstigere Zeit, als die gegenwärtige, in der man, bewogen durch Unbesonnenheiten und revolutionären Renomistereien einer Menge Fremder und politischer Flüchtlinge, Allen den Aufenthalt in der Schweiz erschwert, strengere Verordnungen in allen Kantonen macht, eine Menge derselben geradezu fortweiset, und am meisten, selbst im Volk, oder vielleicht bei ihm vorzugsweis, gegen die deutschen Flüchtlinge argwöhnisch und eingenommen ist, sogar gegen unschuldige, denen man vorher selbst Anstellung gegeben hatte.
In dieser Zeit dürften Ihnen selbst Empfehlungen, von Anderen oder von mir, wenig nützen, weil einmahl das Vorurtheil gegen die Deutschen herrschend ist, und ich selber von mehreren derselben, deren ich mich durch Empfehlungen annahm, häßlich compromittirt wurde […]“.