Zimmermann, Ernst
Maler (1852–1901). Eigenh. Brief mit U. („Ernst“). Mammern (Schweiz). 3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Mit einer kleinen, sauber ausgeführten Handskizze eines Hauptmann Bechtold im Profil mit vom Trunk stark geschwollener Nase.
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Ernst Zimmermann (1852–1901), Maler. E. Brief mit U. („Ernst“). Mammern (Schweiz), Datum ramponiert. 3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8°. Mit einer kleinen, sauber ausgeführten Handskizze eines Hauptmann Bechtold im Profil mit vom Trunk stark geschwollener Nase. – An seinen „Schatz“, d. i. seine Frau Caroline, von einem Kuraufenthalt: „[...] Das Mittagessen ist sehr reichlich. Abends gibt’s Suppe und 1 Fleisch mit Beilage. Mittags kann ich 3/10 Wein + Abends 1 Flasche Bier trinken + nach jeder Mahlzeit eine Cigarre rauchen.
Mit dem Baden bin ich um 10 Uhr fertig und habe den ganzen Tag für mich. Heut Nachmittag denke ich nach Steckborn zu bummeln. Der See ist enorm hoch. Das Schiff kann nur ganz knapp unter der Constanzer Brücke durch. Mammern selbst ist ein reizendes Dorf und der Garten der Anstalt bietet schönen Schatten, auch ist’s nicht weit zum Wald, so daß ich nicht glaube, daß man gar zu sehr unter der Hitze leiden muß. Die Gesellschaft besteht fast ausschließlich aus Schweizern. Neben mir sitzt ein Herr Hauptmann Bechtold mit seiner Tochter [...] er wiederholte mir bereits 50 Mal daß er auf dem Wasser kein grosser Held sei. Mir scheint aber beim Wein ist er’s gewesen [...]“. – Ernst Zimmermann, ein Schüler von Alexander Strähuber, Hermann Anschütz und Wilhelm von Diez, „schuf vorwiegend idealistisch ausgerichtete Genrebilder, Gemälde mit religiösen Themen (‚Christus im Tempel’, ‚Anbetung der Hirten’) sowie Landschaften, Stilleben und Portraits“ (DBE). – S. 1 und 4 alt auf Trägerpapier montiert; mit einigen Randläsuren und mehreren kleinen Ein- bzw. Ausrissen..