Karl Zangmeister

Zangmeister, Karl

Bibliothekar (1837–1885). Eigenh. Brief mit U. Heidelberg. 3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 160 / 150 € (8341)

Karl Zangemeister (1837–1885), Bibliothekar. E. Brief mit U. Heidelberg, 11. März 1885. 3½ Seiten auf Doppelblatt. 8°. – An den namentlich nicht genannten Museumsdirektor, Regierungsrat und Schriftsteller August Schricker (1838–1912): „Ich muß Ihnen noch meinen verbindlichsten Dank für Ihre Schrift ‚Älteste Grenzen und Gaue im Elsaß’ aussprechen. Daß dies nicht früher schon geschehen ist, hat zunächst seinen Grund in einer Reise und dann in der Hoffnung gehabt, daß ich selbst nach Straßburg kommen und Sie dort sprechen könnte.

Ihre Schrift interessiert mich außerordentlich; Sie haben ein sehr wichtiges Material sorgfältig mit ungemeinem Fleiße zusammengestellt, und Ihre Methode ist, soweit ich mir ein Urtheil erlauben darf, die richtige, mit welcher wir zu sicheren Resultaten kommen. Die Ergebnisse Ihrer Untersuchung werden sich auch retrospectiv für die römische Zeit verwerthen lasse. [...]“. Schrickers erwähnte Untersuchung war 1884 in den „Straßburger Studien“ (Bd. II, Seiten 305–402) erschienen. – Zangemeister studierte klassische Philologie in Berlin und Bonn, wo u. a. Friedrich Wilhelm Ritschl zu seinen Lehrern gehörte, war nach der Promotion kurzzeitig Gymnasiallehrer und hielt sich als Mitarbeiter des „Corpus Inscriptionum latinarum“ mehrere Jahre in Italien auf. Seit 1868 Bibliothekar an der Herzoglichen Bibliothek in Gotha, wurde er 1873 Oberbibliothekar der Universitätsbibliothek Heidelberg und schuf einen neuen Realkatalog, dessen Anlage er im System des Realkatalogs der Universitäts-Bibliothek Heidelberg beschrieb. „Seit 1875 war Zangenmeister auch o.Prof. der klassischen Philologie. 1894–1902 gehörte er der Zentraldirektion des Kgl. Archäologischen Instituts in Berlin an. Aus seinen Veröffentlichungen zum Schriftwesen, römischen Recht, der Altertumskunde und der deutschen Philologie ragen ‚Exempla codicum Latinorum litteris maiusculis scriptorum’ (mit Wilhelm Wattenbach, 1876, Suppl. 1879), eine ‚Pfälzische Bibliographie’ (1886) und ‚Theodor Mommsen als Schriftsteller’ (1887)“ hervor (DBE). – August Schricker war als Geistlicher in Bayern und hernach als Redakteur der „Schwäbischen Volkszeitung“ tätig, gründete die „Sonntagsblätter der deutschen Partei und gab die illustrierte Wochenschrift „Kriegszeitung“ heraus; zudem war Schricker Senatssekretär der Universität Straßburg. – Die Recto-Seite von Bl. 1 mit von fremder Hand stammendem Vermerk zum Verfasser sowie einigen Unterstreichungen in Farbstift..

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