Paul Wittgenstein

Wittgenstein, Paul

Pianist (1887–1961). Typed letter signed. New York. 1½ SS. Gr.-4to.
$ 2,664 / 2.500 € (14931)

To Barbara (Betty) Gaun (1891-1967), who was housekeeper of the Wittgensteins in their Palais in Argentinierstraße from 1912 to ca. 1951: “As Mr. Lichtenegger might have informed you, I totally agree with your arrangement of the furniture. However, I want you to receive a little picture as a souvenir beside the furniture. In your case, I thought about one of the flower paintings, which hang in my Porcelain room in the first floor in Argentinierstrasse. I thought about this, so that you don’t think that I only spread things I don’t need anymore as souvenirs.

But Mr. Lichtenegger informed me that you don’t remember the pictures which hang there, and as you like the furniture, you should at least choose some of the Raulino leaves (Mr. Lichtenegger will show them to you) […]” (transl. from German). - The leaves were painted by Tobias Dionys Raulino (1785–1839), who created numerous vedutas showing the southern environment of Vienna. On stationary with printed letterhead. Insignificant traces of folding, otherwise well preserved..

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Wittgenstein, Paul

amerikanischer Pianist österreichischer Herkunft (1887-1961). Eigenh. Albumblatt mit Unterschrift. ohne Ort. Quer-8vo. 1 p.
$ 373 / 350 € (86693)

„Zur freundlichen Erinnerung an Paul Wittgenstein“. Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift aus der Sammlung des Wiener Anwalts Max Bettelheim (1912-1971). Schon als Kind kam Paul Wittgenstein mit Größen wie Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Richard Strauss in Berührung, die in seinem Elternhaus ein und aus gingen, was ihn endgültig zum Klavierstudium ermunterte. 1913 gab das siebte von acht Kindern der Industriellenfamilie Wittgenstein sein Debüt als Pianist im Großen Musikvereinssaal.

Bereits zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er als Leutnant der österreichisch-ungarischen Armee im Osten des Habsburger Reiches schwer verwundet. Sein rechter Arm musste amputiert werden. Noch während des Weltkrieges begann er erneut seine Karriere, nun aber als „linkshändiger Pianist“. Einarmig debütierte der 29-Jährige am 12. Dezember 1916 im Großen Musikvereinssaal mit Frédéric Chopins c-moll-Nocturne. 1929 komponierte Maurice Ravel für ihn ein Klavierkonzert in D-Dur, das Concerto für die linke Hand. Es kam allerdings noch vor der Uraufführung zum Eklat, da Wittgenstein den Notentext teils gravierend verändert hatte und Ravel diese Eingriffe ausdrücklich missbilligte. Im Briefwechsel zwischen beiden Künstlern versuchte Wittgenstein sich dahingehend zu verteidigen, dass Interpreten doch keine Sklaven der Komponisten sein dürften. Mit Ravels knapper Reaktion: „Interpreten sind Sklaven“ war jedoch der Bruch endgültig vollzogen. Von 1931 bis 1938 leitete Wittgenstein am Neuen Wiener Konservatorium eine Klavierklasse. Im März 1938 – ehe die „Nürnberger Rassengesetze" in Österreich in Kraft traten – wurde er als Klavierlehrer aus dem Wiener Konservatorium vertrieben. Mit seiner Familie gelang ihm die Flucht über Kuba in die USA..

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