Mein Hinüberwechseln vom Baltenlande nach Ostpreußen stellte mir, wie Euerer Exzellenz bekannt sein dürfte, vorwiegend innenpolitische Aufgaben. Dadurch verlor ich die unmittelbare tägliche Fühlung mit den militärischen Vorgängen [...]“. – August Winnig war Redakteur des „Grundstein“, der Zeitung der deutschen Maurergewerkschaft in Hamburg, und leitete seit 1913 den deutschen Bauarbeiterverband. 1918 wurde er Generalbevollmächtigter des Reiches für die baltischen Länder sowie Reichskommissar für Ost- und Westpreußen, 1919 Oberpräsident von Ostpreußen. Nach der Beteiligung am Kapp-Putsch 1920 verlor er alle Ämter und wurde aus der SPD ausgeschlossen. „Winnig war dann als freier Schriftsteller und Vortragsreisender tätig, der die Idee der nationalen und volkskonservativen Bewegung mitformulierte. 1927 gründete er die Altsozialistische Partei. In der nationalsozialistischen Zeit lehnte er offizielle Ämter ab, orientierte sich zunehmend an kirchlichen Kreisen und schloß sich dann der Opposition gegen die Nationalsozialisten an. Sozialgeschichtlich interessant sind seine Autobiographien ‚Frührot’ (1924), ‚Der weite Weg’ (1932), ‚Heimkehr’ (1935) und ‚Aus zwanzig Jahren. 1925–1945’ (1948)“ (DBE). – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf und mit kleinen wohl a. d. Hand des Adressaten stammenden Unterstreichungen sowie einer Numerierung in Farbstift; im linken Rand gelocht (keine Textberührung); etwas knittrig und mit kleinen Randläsuren..