Adolf von Wilbrandt

Wilbrandt, Adolf von

deutscher Schriftsteller und Direktor des Burgtheaters in Wien (1837-1911). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Rostock. 8vo. 4 pp. Doppelblatt gefaltet.
$ 160 / 150 € (86461)

Brief an die nicht genannte Marie von Najmájer. „[...] Ihr Trauerspiel ,Kaiser Julia’ [...] hab’ ich heut erst lesen können: [...] Nun hab’ ich das Drama endlich gelesen, mit großem Anteil, mit Staunen über die dramatische Kraft so eines ,Erstlings’; freilich auch mit einem gewissen tragischen Gefühl von der einiges Gefährlichkeit dieses Stoffes. Ich meine zu sehen, daß Sie Ibsens Schicksal vermeiden wollten, der einen dramatischen Roman gemacht hat; Sie drängen überall auf rasches dramatisches Fortschreiten hin.

Indessen meines Erachtens haben Sie doch auch Ihr Schiff zu voll beladen, indem Sie einen Akt an den Alemannenkrieg, einen zweiten an Paris gewendet haben. So bleibt Ihnen für den eigentlichen Inhalt der Tragödie: Kampf zwischen Heidentum und Christentum, so wenig Breite und Tiefe. Die Handlungen und die Gestalten [...] heiter einander her, alle mehr flizziert als ausgeführt. Besonders die Überfälle an so behandelten Gestalten ist mir aufgefallen; sie wäre nach meiner Erfahrung eine große Gefahr auf der Bühne. Eine Gefahr auch die kühne Romantik, mit der Sie die Ronhild umwoben haben; eine poetisch neugefundene, aber vom ersten Anfang an auf die Spitze gestelte- verzeihen Sie das Wort- Romanfigur. Doch vor allem bleibt die Frage: ist Julian wirklich ein Bühnenstoff? Der Kampf zwischen Heidentum und Christentum wird nicht ausgetragen; Julian, als Kaiser, erscheint und verschwindet. Er fällt nicht durch die Christen oder das Christentum, sondern in einer Perserschlacht. Wenn er als Sieger heimkam, wie es dann weitergegangen wäre, weiß kein Mensch zu sagen. [...] Sie würden mich herzlich erfreuen, wenn Sie mir auch Ihr ,Der Göttin Eigentum’ schicken wollten. [...]“ Adolf von Wilbrandt (1837-1911), Schriftsteller. E. Brief m. U., Wien, 3. März 1887, drei Seiten gr.-8°. Doppelblatt. Mit blindgeprägter Krone des „k. k. Hofburgtheater | Direction“. An die Hofschauspielerin Charlotte Wolter wegen Auftritte zur Zeit ihres Urlaubs: „[…] wir haben uns also, mit Zustimmung der General-Intendanz dahin geeinigt, daß Sie während der ersten Wochen Ihres diesjährigen Urlaubs, nämlich vom 16. März bis zum 2. April (einschließlich), dem Burgtheater für fünf von der Direction angesetzten Vorstellungen zur Verfügung stehen und für jeden dieser Abende ein Spielhonorar von dreihundert Gulden, also zusammen fünfzehnhundert Gulden erhalten; wobei, falls durch Absage von Ihrer Seite eine dieser fünf Vorstellungen entfallen sollte, auch das betreffende Honorar entfallen würde […]“ – Geboren in Rostock, lebte Wilbrandt als freier Schriftsteller in Berlin, Frankfurt a.M., Rom und München, ehe er 1871 nach Wien kam. Von 1881-87 war Wilbrandt, der zu den ‚meistgespielten Autoren der Zeit’ (DBE) gehörte, als Direktor des Wiener Hofburgtheaters maßgeblich an der Wiederentdeckung griechischer Dramen für das deutschsprachige Theater beteiligt..

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Wilbrandt, Adolf von

deutscher Schriftsteller und Direktor des Burgtheaters in Wien (1837-1911). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Wien. 8vo. 2 1/2 pp. Doppelblatt gefaltet. Vorder- und Rückseite des Doppelblattes leicht braunfleckig.
$ 214 / 200 € (87573)

Wilbrandt schreibt an die im Brief benannte Marie von Najmájer. „[...] Klingt aus dem vielköpfigen Chor, der sich Publikum nennt, und dessen Stimme uns wie ein [...] Summen an des Dichters Ohr dringt, so wie einzelne, wahrhaft persönliche, wie empfindende und tönende Menschenstimmen hervor, so glaubt der Dichter auf einmal zu wissen für wen er schreibt, und glaubt daß er schreiben müsse. Lassen Sie mich Ihnen statt aller bescheidenen oder stolzen Erwiderungen, nur das Eine sagen, daß ich das allerlebhafteste Verlange habe, erst durch meine künftigen Schriften in Wahrheit zu zeigen, was ich will und kann.

Sie fragen nach meinen lyrischen Gedichten; es sind einzelne im lauf der letzten zwei Jahre im ,Salon’, in ,Ueber Land und Meer’, im Wiener ,Rothbuch’ (für 1872) erschienen; eine Sammlung meiner Gedichte denke ich in Jahresfrist herauszugeben. [...] Unter allen Umständen werde ich alles, was ich von nun an schreibe, insbesondere auch für Fräulein Marie von Najmájer schreiben. [...]“ Adolf von Wilbrandt (1837-1911), Schriftsteller. E. Brief m. U., Wien, 3. März 1887, drei Seiten gr.-8°. Doppelblatt. Mit blindgeprägter Krone des „k. k. Hofburgtheater | Direction“. An die Hofschauspielerin Charlotte Wolter wegen Auftritte zur Zeit ihres Urlaubs: „[…] wir haben uns also, mit Zustimmung der General-Intendanz dahin geeinigt, daß Sie während der ersten Wochen Ihres diesjährigen Urlaubs, nämlich vom 16. März bis zum 2. April (einschließlich), dem Burgtheater für fünf von der Direction angesetzten Vorstellungen zur Verfügung stehen und für jeden dieser Abende ein Spielhonorar von dreihundert Gulden, also zusammen fünfzehnhundert Gulden erhalten; wobei, falls durch Absage von Ihrer Seite eine dieser fünf Vorstellungen entfallen sollte, auch das betreffende Honorar entfallen würde […]“ – Geboren in Rostock, lebte Wilbrandt als freier Schriftsteller in Berlin, Frankfurt a.M., Rom und München, ehe er 1871 nach Wien kam. Von 1881-87 war Wilbrandt, der zu den ‚meistgespielten Autoren der Zeit’ (DBE) gehörte, als Direktor des Wiener Hofburgtheaters maßgeblich an der Wiederentdeckung griechischer Dramen für das deutschsprachige Theater beteiligt..

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Wilbrandt, Adolf von

Direktor des Wiener Burgtheaters und Schriftsteller (1837-1911). Gedr. Karte mit eigenh. Zusatz. Heiligenblut. Quer-kl.-8vo. 1 p. Mit Kuvert. Goldschnitt.
$ 64 / 60 € (93386)

Bedankt sich für Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag. Der eigenh. Zusatz „In verehrungsvollen Gedanken“. Mit Kuvert.

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Wilbrandt, Adolf von

Direktor des Wiener Burgtheaters und Schriftsteller (1837-1911). Gedr. Karte mit eigenh. Zusatz. Heiligenblut. Quer-kl.-8vo. 1 p. Mit Kuvert. Goldschnitt.
$ 64 / 60 € (93387)

Bedankt sich für Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstag. Der eigenh. Zusatz „Aus Rostock Palmgrabach“. Mit Kuvert.

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