aus Deutschland stammender US-amerikanischer Komponist (1900-1950). 6 maschschr. Briefe mit eigenh. Unterschrift. New York. 4to. 6 pp. Tlw. auf gedr. Briefkopf. 1 Brief mit horizontalem Einriss.
$ 8,738 / 7.500 €
(81434)
Sammlung von 6 masch. Briefen an seinen Literaturagenten Kurt Hellmer (1909-1975),1 Brief an „Herr Georg“. 14. November 1938: An „Georg“ [Georg Kaiser?]: „Ihr Brief vom 4. Oktober erreichte mich mit grosser Verspätung weil ich ,out of town’ war, und ich war so beschäftigt mit ,Knickerbocker Holiday’, dass ich keine Zeit fand, Ihnen zu antworten. Natürlich sehe ich Ihrer Arbeit im Schutzverband deutsch-amerikanischer Schriftsteller mit grossem Interesse entgegen. Jeder Zusammenschluss auf antifaschistischer Grundlage ist ja heute von ausschlaggebender Bedeutung.“ , in German, explaining that Weill had been out of town due to Knickerbocker Holiday and adding: "Of course, I look forward to your work in the German-American Writers Association with great interest.
All organizing on an anti-fascist basis is of decisive importance today." 15. März 1947: „[…] As far as ,Street Scene’ is concerned, it presents a special problem for translation, since it is mostly written in lyrics which have to be to be translated to fit the music. I hear that Benatzky (who translated ,Porgy and Bess’) is interested in the job, but if you have any suggestions, please let me know. Thanks for sending me the program of Dreigroschenoper in Hamburg. I heard from an American who saw the production and was very impressed. […]“ 6. August 1947: „[…] I am just reading the Upton Sinclair script. Please call me […] so that I can give you my impression of the play over the telephone. […]" Beiliegt: Lotte Lenya. 2 eigenh. Brief mit Unterschrift. „Mr. Weill is in PHiladelphia for the try-out of his new show ,Sheet Scene’. Before he left, he asked me to write to you and to ask you, wether it is possible for you to postpone the interview until the opening middle o January.“ Die German-American Writers Association war eine 1938 gegründete Organisation deutscher Schriftsteller, die ins Exil geflüchtet waren. Zu deren prominenten Mitgliedern zählten Thomas Mann, Albert Einstein, Bert Brecht und Upton Sinclair. Es gab immer wieder den Vorwurf einer kommunistischen Unterwanderung der Writers Association. Der Ehrenvorsitzende Thomas Mann verteidigte den Schutzverband noch im November 1939 mit den Worten: „[…] Ich habe die Kundgebung des Schutzverbandes zu Beginn des Krieges gutgeheissen, weil das geistige Gewissen deutscher Schriftsteller notwendig in erster Linie an Deutschland und dem, was dort geschieht, interessiert ist und erst viel später an der Degeneration des russischen Kommunismus. Es ist aber ein Anderes, zu verlangen, dass der Schutzverband gegen die heutige russische Politik öffentlich Stellung nimmt, und ein Anderes, dies Politik öffentlich zu vertreten, indem man Deutschland und Russland als Friedensmächte, England und Frankreich aber als imperialistische Kriegsschuldige kennzeichnet und, wie es etwa französische Kommunisten getan haben, die Einstellung des Krieges gegen Hitler zu verlangen. Aeusserungen dieser Art sind bis jetzt meines Wissens von Seiten irgendwelcher Verbands-Mitglieder nicht gefallen. […]“ Als die Mitglieder vom deutsch-russischen Nichtangriffspakt erfuhren, traten viele von ihnen aus Protest zurück. Thomas Mann selbst, kündigte 1942 seine Mitgliedschaft. Ihm war der Verband zu diesem Zeitpunkt zu unpolitisch..
aus Deutschland stammender US-amerikanischer Komponist (1900-1950). Eigenhändig musikalisches Albumblatt mit Unterschrift. Berlin. Quer-8vo. 1 p.
$ 9,903 / 8.500 €
(89486)
Zwei Takte aus einem nicht näher bezeichneten Werk. - Mit einem montiertem Zeitungsportrait in der linken oberen Ecke.
Komponist (1900-1950). Eigenh. Brief ohne Unterschrift, nennt sich jedoch im Schlußsatz den „Armen Kurt“. New York. Gr.-4to. 2 pp.
$ 8,738 / 7.500 €
(91950)
Aus dem Exil an seine „süsse einzige Geliebte“ Erika Neher (1903-1962), die Frau seines Freundes, des Bühnenbildners Caspar Neher in Deutschland. - Weill war emigriert und hatte sich ein Jahr zuvor in New York niedergelassen: „[…] ich habe gestern drei Briefe von Dir bekommen u. habe einen langen Abend mit Dir u. Deinen Briefen verbracht u. so stark u. unausgesetzt an Dich gedacht, dass Du es unbedingt gemerkt haben musst […] du kannst dir denken, mein Engel, in welche schweren Gewissensqualen ich versetzt bin, weil ich jetzt, wo du mich so nötig brauchst, nicht bei dir sein kann.
Es ist schrecklich, dass du wieder diese Dinge mit C[aspar Neher] durchmachen musst. Mir ist es so vollkommen unbegreiflich […] dass er nicht spürt, was für einen unendlich wertvollen Menschen, wie er ihn nie wieder finden kann, er in dir hat, und wie schwer er dich mit diesen Dingen verletzen muss, die wahrscheinlich für ihn selbst garnicht so wichtig sind wie sie in der Auswirkung auf dich erscheinen müssen. Es ist doch masslos ungerecht, dass er glaubt, eine andere Frau könne ihm in seiner künstlerischen Entwicklung mehr helfen als du. Für mich steht es ausser Zweifel, dass er nie das geworden wäre, was er ist, wenn du ihm nicht durch deine Kontrolle, durch deine Kritik, durch deine gesunden Ideen gefördert hättest […] Er hat so falsche ungesunde, romantische Ideen, wenn er glaubt, dass ihn die reine Malerei mehr befriedigen wird als die Arbeit im Theater, wo er ein unerreichter Meister ist u. etwas leistet, was niemand vorher gemacht hat […] Der Kampf, den ich kämpfe, ist viel viel schwerer, aber ich weiss wenigstens, um was es geht, und ich weiss, ob ich durchkomme oder unterliege, ich habe vom künstlerischen und menschlichen Standpunkt aus getan was ich musste ... Ich spüre […] wie du mich brauchst und wie ich dir mit meiner tiefen starken Liebe helfen könnte. Aber dann sage ich mir wieder: wenn ich jetzt weg fahre, ohne meine Existenz gesichert zu haben, dann hast du ja noch eine Sorge mehr. Und wie schön wird es sein, wenn ich etwas erreicht habe […].“ - Kurt Weill und seine Frau Lotte Lenya hatten zahlreiche Affairen. „Ich glaube, wir sind das einzige Ehepaar ohne Probleme“, kommentierte Lotte Lenya und liess Kurt Weill sein „kleines Sexpony“ Erika Neher, die aber in Deutschand geblieben war. New York war für Weill und Lenya ein schwieriges Pflaster. Für seriöse Theater gab es in New York keinen Markt, und die Geldreserven waren bald aufgebraucht. Die berufliche Krise treibt die fragile Beziehung auseinander. Weill erneuert den Kontakt zu Erika Neher, mit der er schon in Deutschland ein Verhältnis hatte. Er schreibt ihr immer eindringlichere Briefe, bittet sie, zu ihm zu kommen. Doch die in Deutschland lebende Neher beendet abrupt die Beziehung. - Schwach gebräunt. Kleine Faltenrisse. - Eigenhändig und mit so schönem Inhalt sehr selten..
Komponist (1900-1950). Autograph letter signed ("Kurt"). [New York]. 12.09.1946. 4 SS. auf 2 Bll. 4to.
$ 4,078 / 3.500 €
(74350/BN48381)
To the German scenographer Caspar Neher (1897-1962), discussing the situation in postwar Germany: "I can imagine how difficult it must be for you all, after everything you experienced in the last years, to become accustomed to a carefree country. You were, after all, cut off from the world for years, and thus are somewhat in the position of an islander who visits the mainland after many years of absence and whose first reaction is a longing to return to his island [...] But we live in an age of transition, and only in several years will one know what is to become of Europe - and whether the world will return to normal conditions [...]" (transl.). - Occasional light staining.
composer (1900-1950). Autograph letter signed. Berlin. Small 4to. 3 pages on bifolium.
$ 9,903 / 8.500 €
(90109/BN59560)
To the French musicologist Henry Prunières. Weill is happy to hear that his first quartet was performed at the concerts of the Revue Musicale: "Je suis heureux, Monsieur, de pouvoir vous exprimer la joie profonde que m'avait causé cet hommage rendu à mon œuvre. Mon éditeur, l'Universal- Edition, m'a fait part de votre intention de faire jouer mes sept mélodies Frauentanz. Je suis flatté de l'intérêt que vous portez à mon ouvrage [...]".
sold
Eigenh. Musikmanuskript mit U. und unterlegtem Text.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
A complete musical manuscript by Kurt Weill of his "Song of the Free". The musical portion of the manuscript is six pages in length. On page one of the manuscript, Weill has written: "Song of the Free by Archibald MacLeish, Music by Kurt Weill". On the cover (music lined paper), Weill has written: "The manuscript of The Song of the Free (The United Nations Anthem) for Gertrude Lawrence as a token of my undying affection. Kurt Weill. New City May 30, 1942". German composer Kurt Weill immigrated to the United States in 1936, and his interest in American music and literature became a vital part of his music. Weill set the poetry of many American poets and writers to music, including Walt Whitman, Robert Frost, Archibald MacLeish and Maxwell Anderson. According to the Kurt Weill Foundation for Music, "Song of the Free" was composed for the war effort between February and April, 1942. Titled by Weill "Song of the Free (The United Nations Anthem)", the song may have been used as part of a radio broadcast celebrating "United Nations Day", which was June 14, 1942. At that time, the "United Nations" referred to U.S. Allies in World War II (the United Nations, as we know it today, had not yet formed). An important musical manuscript, with an important association between Weill and the three-time Pulitzer Prize-winning Modernist poet, Archibald MacLeish. Musical manuscript material in Weill's hand is extremely rare. - Light soiling.
Ms. Brief mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Weill thanks his correspondent for his letter and says that he will be happy to meet him. He will be in Paris on Friday but does not know at exactly what time. He asks Wolfes to call him at about 2 o'clock at Ségur 0633. - On personal letterhead, with "Kurt Weill" and his address in Louveciennes imprinted at upper left. In German. Slightly worn; creased at folds; splits starting, repaired with two small pieces of tape to verso; one line of text crossed out with typewritten xs.
Eigenhändig musikalisches Albumblatt mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar