Wilhelm Weber

Weber, Wilhelm

deutscher Physiker (1804-1891). 2 eigenhändige Briefe mit Unterschrift. Leipzig und Göttingen. 6 pp. 8vo u. gr.-4to. Doppelblatt. Der 4-to.-Brief mit Adresse und Fehlstelle des Respektblattes durch Öffnen des Briefes.
$ 2,672 / 2.500 € (83842)

Lange und inhaltsreiche Briefe an den Berliner Physiker und Geologen Georg Adolf Erman (1806-77): „[…] die magnetischen Beobachtungen für Berlin, welche Sie in Ihrem freundlichen Schreiben, […] mir mitzutheilen die Güte gehabt, sind mir höchst interessant gewesen, und ich wünschte, daß Sie sich bewogen finden möchten, diese Beobachtungen fortzusetzen und auf alle magnetischen Elemente zu erstrecken, an deren vollständiger und regelmäßiger Bestimmung es in Berlin bisher noch gefehlt hat.

Encke wird bei seinen anderen Geschäften nicht mehr übernehmen wollen als bisher, nämlich außer den Terminsbeobachtungen von Zeit zu Zeit eine Bestimmung der Declination; und doch verdienen Inclination und Intensität als eine so wesentliche Ergänzung auch einige Berücksichtigung. Es ist zu bedauern, daß die kostbaren englischen Instrumente, wie sie zur vollständigen Ausrüstung eines magnetischen Observatoriums gehören, ganz zwecklos und nutzlos in der polytechnischen Schule liegen. […]“ (Br. v. 27.2.1846). „Mit grossem Interesse habe ich die Resultate der von Ihnen ausgeführten exacten Prüfung und Vergleichung der vor und nach 1826 gemachten Intensitätsmessungen gelesen, die Sie in Ihrem freundlichen Schreiben […] mir mitzutheilen die Güte gehabt. Ich hatte dieselben sogleich an Kohlrausch mitgetheilt, der sich Ihnen bestens empfehlen lässt, und bitte Sie die dadurch veranlasste Verzögerung meiner Antwort gütigst zu entschuldigen. Der Fehler, welcher in der Reduction der […] Intesitätsbestimmungen von 1802 bis 1826 dadurch begangen worden ist, dass man die ganze Intensität in Paris für diesen Zeitraum als constant in Rechnung gestellt, kann wohl nach der von Ihnen gegebenen Nachweisung keinem Zweifel unterliegen. Dass nach Verbesserung dieses Fehlers die Beobachtungen von 1805 in Berlin und Göttingen mit den Werthen so nahe übereinstimmen, welche sich für diese Zeit aus dem Ausdrucke ergeben, den Sie für den 40 jährigen Zeitraum nach 1826 gefunden, übertrifft wirklich meine Erwartung. Es scheint mir doch ein interessantes Resultat, dass der für eine bestimmte Zeitperiode gefundene Ausdruck der Intensität für einen ausserhalb dieser Periode liegenden 20 jährigen Zeitraum näherungsweise in solchem Grade Gültigkeit besitzt. Es wird dadurch die Aussicht eröffnet, dass, wie astronomische Jahrbücher Jahre lang vorausberechnet werden, auch die 24 Elemente des Erdmagnetismus künftig einmal Jahre lang voraus mit Sicherheit werden berechnet und in Karten graphisch dargestellt werden können. […]“ (Br. v. 10.VIII.1869). Die abgeleitete SI-Einheit „Weber“ (Einheitenzeichen Wb) des magnetischen Flusses ist nach Weber benannt. Er war der einzige Naturwissenschaftler unter den sogenannten Göttinger Sieben. Johann Franz Encke (* 23. September 1791 in Hamburg; † 26. August 1865 in Spandau bei Berlin) war ein deutscher Astronom. Er entdeckte unter anderem die nach ihm benannte Enckesche Teilung des Saturnrings, führte an vielen Kometen die damals noch schwierigen Bahnbestimmungen durch (siehe auch Enckescher Komet) und befasste sich später intensiv mit Asteroiden. Auch bestimmte er mit hoher Genauigkeit die Sonnenparallaxe und damit die Astronomische Einheit (Entfernung Erde-Sonne)..

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