Karl Bernhard von Trinius

Trinius, Karl Bernhard von

Homöopath, Dichter und Botaniker (1778-1844). Eigenh. Brief mit U. Witebsk [Weißrussland]. 2½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 4,806 / 4.500 € (25297)

An einen Verwandten, »Stiefvetter«, »Oncle« mit der dringlichen Bitte nach einer Buchbeschaffung: »[…] Ich bedarf zu einer Arbeit eine gute Übersetzung eines Theils des alten Testamentes, namentlich der Bücher Samuelis und der Psalmen, aber auch zugleich eines Commentares dieser genannten heiligen Schrift, worin ich über den Rhytmus und die From der alten Morgenländischen Hymnenpoesie Aufschlüsse und Erklärungen historischer und politischer Ereignisse im Israelischen Staate finden kann.

Da es platterdings unmöglich ist, in diesem sterilen Lande, wo ich lebe, etwas dieser Art zumal etwas Gutes zu finden, so bin ich so frey, mich deshalb an Sie […] zu wenden. […] Übrigends ersuche ich Sie noch recht sehr, diese meine Bitte bloß unter uns bleiben zu lassen. Es könnten Mißdeutungen auf einen Menschen fallen, den man gewohnt ist, blos als Doctor und Botaniker zu kennen.[…]«. Erwähnt seinen »Freund Krug«, der ggf. auch beim Ankauf des gesuchten Werkes behilflich sein könnte. – Trinius lebte ab 1811 meist in St. Petersburg. Aufgrund seiner botanischen Arbeiten wurde er als ordentliches Mitglied in die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg aufgenommen. 1829ff unterrichtete er den späteren Kaiser Alexander II. in der Naturwissenschaften und wurde dessen Leibarzt. Er gründete das Botanische Museum in St. Petersburg. Seine Mutter war eine Schwester des Begründers der Homöopathie Samuel Hahnemann. Seit 1830 korrespondierte er verstärkt mit seinem Onkel und widmete sich fortan dem Studium der Homöopathie. – Sein Herbarium (über 4000 Pflanzenbelege) wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Karton montiert. 1995 wurde die Trinius-Sammlung auf Microfiche veröffentlicht. – Trinius war befreundet mit E. M. Arndt, seine eigenen poetischen Versuche wurden in Zeitschriften und Almanachen veröffentlicht. – Aus der Sammlung des Magdeburger Pädagogen und Theologen Gotthilf Sebastian »Vater« Rötger (1749-1831) mit dessen roten Eintragungen. – Geringe Heftungsspuren..

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