Georg Thurmair

sold

 
Thurmair, Georg

Brief mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Georg Thurmair (1909–1984), Schriftsteller. Ms. Brief mit e. U. [München], 9. IV. 1972. 1 S. 8°. – An Heinz Birker: „Vielen Dank für Ihren Brief mit der Erinnerung an ‚längst vergangene Zeiten’. Im Augenblick kann ich Ihnen noch nicht einmal genau sagen, wo das ‚Kölner Mysterienspiel’ herauskam; vermutlich: Christoforus-Verlag, Freiburg. Ich selbst habe (vermutlich) gar kein Exemplar mehr; hab nur noch (irgendwo) eine sehr rühmliche Beurteilung durch Kardinal Frings, und weniger rühmliche Zeitungskritiken: zu lyrisch, zu lyrisch! Die Aufführung damals verlor auch noch durch ellenlange musikalische Zwischenspiele; besonders harte Stellen wurden auch weggelassen, mit Rücksicht auf den Kirchenraum. Aber das ist nun schon lange her ... Ende nächsten Jahres kann ich meine nahezu 50jährige Zeitungsschreiberei beenden; vielleicht gelingt dann noch was, was ich mein Leben lang ‚eigentlich’ schreiben wollte [...]“. – Thurmair war Mitgründer und Redakteur der Wochenzeitung „Junge Front“ gewesen, die 1935 in „Michael“ umbenannt und im Jahr darauf von den Nationalsozialisten verboten wurde. Nach der Schließung des Düsseldorfer Jugendhauses 1938 arbeitete er als Lektor und freier Schriftsteller und wurde 1940 zum Kriegsdienst eingezogen. Nach Kriegsende lebte er eine Zeitlang in Innsbruck, kehrte aber 1949 als Chefredakteur der wiedererstandenen Wochenzeitschrift „Michael“ nach Düsseldorf zurück und war anschließend Bildungsreferent der Katholischen Aktion der Erzdiözese München und Freising, dann des gesamten Freistaats Bayern; 1969 wurde er Chefredakteur der „Münchner katholischen Kirchenzeitung“. Sein Werk besteht vornehmlich aus Gedichten und Kirchenliedern, die sich „in zahlreichen Diözesangesangbüchern vor der Einführung des katholischen Einheitsgesangbuches ‚Gotteslob’ 1975“ finden (BBKL XI, s. v.); zudem drehte er unter anderem einen Dokumentarfilm über das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965). – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der „Münchener Katholischen Kirchenzeitung“.