Der Musikwissenschaftler Reinhold Sietz (1895–1973) schrieb den heute fast vollkommen in Vergessenheit geratenen Liedern Thalbergs hinsichtlich ihrer „eigenartigen Harmonik“ und des „schwierigen Kl[avier]-Parts“ eine Sonderstellung in der „Wiener Liederschule“ zu.
Und der österreichische Musikhistoriker, Musikkritiker und Komponist August Wilhelm Ambros (1816–1876) stellte fest: „Im Liede nimmt er [Thalberg] unter den damaligen Wiener Nach-Schuberten (Proch, Hackel u.s.w.) doch wohl die erste Stelle ein …“ Die schwermütige Grundstimmung fast aller Lieder, deren Texte u.a. von Heinrich Heine, Johann Nepomuk Vogl und Wilhelm Hauff stammen und die Themen Liebesleid, Liebesschmerz, Verzweiflung, Verlust und Tod verarbeiten, steht im deutlichen Kontrast zu den meisten der quirligen und virtuosen Klavierwerke des Komponisten..