deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer (1879-1973). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Wiessee am Tegernsee. 8vo. 3 pp. Doppelblatt. Gebräunt.
$ 214 / 200 €
(91869)
Marie Fürstin Witwe zu Ysenburg und Büdingen: „[…] Meine Frau ist seit Frühling 1944 unheilbar in der Irrenanstalt Elfing, mein Sohn - evangelischer Theologe - fiel am letzten Kampftag seiner Truppe am 3. Mai 1945 in Oberösterreich, meine Tochter verdient ihr Brot als Hausgehilfin und Kindermädchen in Schweden, will aber im Dezember wieder für ganz nach Deutschland zurückkehren. […]“
deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer (1879-1973). Ms. Postkarte mit Unterschrift. Gauting. 8vo. 1 1/2 pp.
$ 107 / 100 €
(91870)
Marie Fürstin Witwe zu Ysenburg und Büdingen: „[…] Ich war in Schweden bei meiner dort arbeitenden Tochter, die aber im November für ganz zurückkehrt. Es war erholend dank ihrer Nähe; sonst: ein herrliches Land und schrecklich langweilige Leute mit Ausnahme der dort wohnhaften Deutschen, Balten, Schweizer, Franzosen usw. Auch die alten Schwedenklagen über die Standardisierung und Amerikanisierung des dortigen Lebens. Hier habe nun wieder der Alltag für mich begonnen mit seinen Ueblichkeiten, die nicht immer zur Heiterkeit auffordern: Der Zustand meiner Frau ist unverändert. […]“
deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer (1879-1973). Eigenh. Briefkarte mit Unterschrift. Gauting. Quer-kl-8vo. 2 pp. Trauerrand.
$ 96 / 90 €
(91871)
Marie Fürstin Witwe zu Ysenburg und Büdingen: „[…] danke ich ganz gehorsamst für den gütigen Brief und für die verständnisvolle Teilnahme. Ich wollte noch melden, dass der von der griechischen Kirche vorgeschriebene Gedächtnis-Gottesdienst in der hellensichen Sakralskirche in München am 12. Januar 1930 gegen 11 Uhr vormittags stattfindet. […]“
deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer (1879-1973). Eigenh. Briefkarte mit Unterschrift. Gauting. Quer-kl-8vo. 2 pp. Trauerrand.
$ 85 / 80 €
(91872)
Marie Fürstin Witwe zu Ysenburg und Büdingen: „[…] wollte ich ganz gehorsamst melden, dass meine Mutter am 1. Dezember nach 3 wöchiger Krankheit im 85sten Lebenjahr sanft entschlafen ist. […]“
deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer (1879-1973). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Regensburg. 4to. 2 pp. Gefaltet.
$ 235 / 220 €
(91873)
Marie Fürstin Witwe zu Ysenburg und Büdingen: „[…] Vor lauter Briefschreiben komme ich seit 3 Jahren nicht mehr dazu, eine zusammenhängende Erzählung zu schreiben. Eine solche gelingt mir nur, wenn ich 8-14 Tage ganz in jener Welt lebe, in der sie spielt. Und jeder Brief, den ich erhalten oder schreibe, reisst mich heraus und mit 70 Jahren fehlt mir die Elastizität, mich in die Welt, aus der ich herausgerissen wurde, wieder hineinzuzwingen. Selbst Gedichte gelingen nicht mehr. Hätte ich zuerst gestern in ein Freundenbuch schreiben müssen - und dergleichen Dichterei ,auf Befehl’ gelingt nie - so wüsste ich nicht, wann ich zuletzt ein solches geschrieben habe.
[…] Im 3. Reich wurde mir kein Papier bewilligt und Vortragsreisen verboten: kein ausdrückliches Schreib- oder Redeverbot, doch praktisch dasselbe. […]“.