– Heinrich von Sybel, ein Schüler Leopold von Rankes, war Professor in Bonn, Marburg und München, Mitglied des Frankfurter Vorparlaments, der Kasseler Ständeversammlung, des Ständehauses des Erfurter Unionsparlaments und des preußischen Abgeordnetenhauses; 1867 wurde er in den konstituierenden Reichstag gewählt. In München, wo er seit 1856 lehrte, gründete er 1859 die „Historische Zeitschrift“, die er bis zu seinem Tod als Herausgeber betreute; von 1859 bis 1886 Sekretär der von Leopold von Ranke und ihm gegründeten „Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften“ und danach deren Präsident, wurde Sybel 1875 auch Direktor der preußischen Staatsarchive. Er „förderte die Quellenpublikationen der ‚Monumenta Germaniae Historica’ und der ‚Acta Borussica’, leitete das von ihm gegründete Deutsche Historische Institut in Rom und betreute die Herausgabe der päpstlichen Nuntiaturberichte“ (DBE). Sybel, der als Hauptvertreter der kleindeutschen Geschichtsschreibung gilt, veröffentlichte u. a. eine „Geschichte des ersten Kreuzzugs“ (1841), „Die Geschichte der Revolutionszeit von 1789–95“ (1853–79), „ein zu seiner Zeit bahnbrechendes Werk“ (ebd.), und „Die Begründung des deutschen Reiches durch Wilhelm I.“ (1889–94). – Papierbedingt leicht gebräunt und etwas fleckig; ohne die erwähnte Beilage..