Heinrich Stieglitz

Stieglitz, Heinrich

Schriftsteller und Bibliothekar, mit der romantischen Dichterin Charlotte Willhöfft verheiratet (1801-1849). Eigenh. Brief mit U. Göttingen. 3 SS. 4to. Enthaltend auch ein 20zeiliges Gedicht.
$ 854 / 800 € (7430)

Heinrich Stieglitz (1801-1849), Schriftsteller und Bibliothekar, mit der romantischen Dichterin Charlotte Willhöfft verheiratet. E. Brief m. U. „Heinrich Stieglitz“, Göttingen, 4. Juni 1820, 3 Seiten 4°. Enthaltend auch ein 20zeiliges Gedicht. Umfangreicher, schwärmerischer Brief des 19jährigen Göttinger Studenten an eine „theure Freundin“. Nennt Ursachen für sein langes Schweigen: „[...] Der Grund war die Zerrissenheit in meinem Innern, der Kampf, die Zweifel, die in diesen wenigen Wochen meiner akademischen Laufbahn heftiger als je in mir auf- und abgewogt.

Nur wenige Stunden sind mir in dieser Zeit zu Theil worden, die ich freundlich-gemüthlich nennen könnte [...]“. Bittet jedoch, seinen Eltern nichts von seinen inneren Kämpfen mitzuteilen. Umso schöner sei die Erinnerung an die Stunden mit der Adressatin (folgt das Gedicht, beginnend: „Sollten jene Flammen je erkalten, / Die das jugendliche Herz durchglüh’n, / Und umsonst die mächtigen Gestalten / Vor des Jünglings Geist vorüberzieh’n? [...]“). „[...] So oft ich bei Moritz nach Ihnen fragte, hört’ ich das freundige Wort, daß sie recht heiter seien und glücklich in der Erwartung der geliebten Mutter und Schwester [...] Wie froh mag Ihr Herz beben, wenn Sie nun Tage zählen und Stunden wie jetzt die Wochen [...] Was macht die Tonkunst? Oft seh’ ich Sie das Abends am Klavier, wo Fanny oder Adelheide Sie begleiten, und horche im Geiste den Tönen, die Ihrer Brust entsteigen; dann werd’ ich jedesmal froh und heiter. Hoffentlich fühlt Ihre Brust kein Beengen durch das Singen, daß Ihre Gesundheit doch recht stark und Sie recht heiter würden! – Meine liebe Flöte ergreif ich nur sehr sparsam; ich muß beständig laviren, denn mein Körper rächt alles rasch ...“. – 1828 vermählte sich Stieglitz mit Charlotte Willhöfft, die er 1822 kennengelernt hatte; 1834 erregte deren Selbstmord in Berlin, den sie in einem Anfall von schwärmerischem Liebeskummer verübte, großes Aufsehen. – Die Adresse von zeitgenössischer Hand geschwärzt; Randschäden..

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Stieglitz, Heinrich

Schriftsteller (1801–1849). „Novemberfahrt“. Eigenh. Gedicht mit U. O. O. u. D. 3½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 854 / 800 € (9993)

Heinrich Stieglitz (1801–1849), Schriftsteller. „Novemberfahrt“. E. Gedicht mit Namenszug im Titel und U. O. O. u. D. 3½ Seiten auf Doppelblatt. 8°. – „Ein verrauschend Nachspiel war es | Von dem Frühling, der verflog, | Und vom Lenz des künftgen Jahres | Ein erquicklicher Prolog“. – Es folgen 13 Strophen zu je vier Zeilen sowie ein weiteres, „Kalter Mai“ betiteltes Gedicht mit vier Zeilen. – Stieglitz war Kustos an der kgl. Bibliothek in Berlin und Lehrer am Joachimsthalschen Gymnasium.

„1828 heiratete er die schwärmerisch veranlagte Charlotte Willhöft, die sich, um ihren Mann durch großen Schmerz zu höherer dichterischer Leistung anzuspornen, 1834 erdolchte“ (DBE). Stieglitz gab daraufhin seine Stellungen in Berlin auf, unternahm zahlreiche Reisen und lebte vorwiegend in Venedig, wo er an der Cholera verstarb. Sein dichterisches Hauptwerk sind die „Bilder des Orients“, „die Gedichte und Dramen enthalten sowie ein Panorama der östlichen Kultur, Lebensformen und Denkweise geben wollen. Daneben schrieb er historisch-politische Reiseberichte, u. a. ‚Ein Besuch auf Montenegro’ (1841). Seine Selbstbiographie wurde postum 1865 veröffentlicht“ (ebd.). – Mit kl. Einr. und Randläsuren..

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