Leo Stettner

Stettner, Leo

Schriftsteller und Pädagoge (1904–1974). 3 ms. Briefe mit eigenh. U. („L. Stettner“ bzw. „Stettner“). Dachau. Zusammen (¾+¾+1¼=) 2¾ SS. auf 3 Bll. Gr.-4to. Mit 1 Beilage (s. u.).
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Leo Stettner (1904–1974), Schriftsteller und Pädagoge. 3 ms. Briefe mit e. U. („L. Stettner“ bzw. „Stettner“). Dachau, 1954. Zusammen (¾+¾+1¼=) 2¾ SS. auf 3 Bll. Gr.-4°. Mit 1 Beilage (s. u.). – An Oberstudiendirektor [Georg Kunkel] mit Nachrichten vermischten Inhalts, u. a. über die bevorstehende Aufführung seines Schauspiels „Iskender“ – „Mit meinem Regisseur hielt ich vor ca. 10 Tagen Zwiesprache. Den Iskender soll Kinsky, die Marpessa Wiedemeyer, den Bion Peter Lühr, den Arrhidaios Fritz Bentscher oder Morell spielen“ (a.

d. Br. v. 2. November 1954) – und mit einem Bericht von der Uraufführung des Stückes: „Iskender fiel bei der Kritik mit Pauken und Trompeten durch und ich werde nach Eglfing verfrachtet. Ich war bei der Premiere selbst anwesend. Kinski hat alles verdorben und ich verstehe das Publikum vollkommen, wenn es darüber wütend wird, weil der Text nicht zu hören ist. Im übrigen hat er all das gemacht, was ihm der Regisseur verboten hatte [...] Die Verantwortung für das Tohuwabohu trifft neben Kinski zweifellos den Regierungspräsidenten Knäuer und den R. A. Dr. Pfister, die quergetrieben haben, was sie nur konnten. Ich habe dafür meine Beweise, kann aber im einzelnen nicht darauf eingehen [...]“ (a. d. Br. v. 22. Dezember 1954). – Leo Stettners Stück hätte ursprünglich im Theaterstudio Fink gegeben werden sollen, doch war es während der Generalprobe am 29. November 1954 zu gröberen Meinungsverschiedenheiten gekommen und die Aufführung mußte als Nachtvorstellung in die Kammerspiele ausweichen. Kinski selbst erinnert sich in seiner Autobiographie „Ich brauche Liebe“ wie folgt daran: „Alexander der Große [= Iskender] ist ein völlig idiotisches Theaterstück, das kein Mensch versteht. Ich verkörpere trotzdem Alexander, weil ich Geld brauche und eine Anzahlung bekomme“ (S. 145f.). – Leo Stettner war Oberstudiendirektor an der Ludwigs-Oberrealschule München Zweigstelle Dachau und verfaßte Erzählungen und Dramen. Vgl. Kosch, Deutsches Literaturlexikon, Bd. XX, S. 55. – Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf der Ludwigs-Oberrealschule. – Beiliegend eine hektogr. Einladung mit e. Grußzeile und U. zu einem Lese- und Diskussionsabend im Studio Fink am 15. Februar 1954..

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