Udo Steinke

Steinke, Udo

Schriftsteller (1942–1999). 39 eigenh. Briefe, 1 eh. Bildpostkarte und 1 rückseitig eh. beschriebene Originalphotographie mit U. bzw. Initialen sowie 1 Typoskript (in Kopie). Meist Husum. Zusammen 39½ SS. auf 76 Bll. Meist 4to (Korrespondenz) bzw. 1 S. auf 1 Bl. 4to (Typoskript). Mit 40 eh. adr. Kuverts.
$ 425 / 400 € (11639)

Udo Steinke (1942–1999), Schriftsteller. 39 eigenh. Briefe, 1 eh. Bildpostkarte und 1 rückseitig eh. beschriebene Originalphotographie mit U. bzw. Initialen sowie 1 Typoskript (in Kopie). Meist Husum, 1982–1985. Zusammen 39½ Seiten auf 76 Bll. Meist 4° (Korrespondenz) bzw. 1 Seite auf 1 Bl. 4° (Typoskript). Mit 40 eh. adr. Kuverts. – Freundschaftliche Korrespondenz mit dem Feuilletonisten, Essayisten, Biographen und Schriftsteller Rolf Michaelis (geb. 1933) von der „Zeit“, u. a. über seinen Roman „Horsky, Leo oder die Dankbarkeit der Mörder“ sowie über Lesungen und Rezensionen: „Ihre gestrige Nachricht verwirrt so angenehm und berührt.

Wie auch soll man denn ‚liefern’ – etwas über einen Anfänger wie mich. Ihr Mann wird keine einzige ‚Grundlage’ kennen. Nix. Er hats halt schwer [...]“ (Br. v. 27. März 1982). – „Die Ausbeute aus der FAZ war kläglich: Nur ein einziger Fanatiker schickte mir folgenden Text: ‚Du wirst nie wieder die Opfer von Auschwitz verhöhnen, Du Antisemitensau. Wir legen Dich um.’ Anonym natürlich. Ich gabs der Polizei. Dann nur noch zwei Anrufe. Vielleicht aus der gleichen Ecke. Also, die FAZ weckt immer weniger Emotionen. Schade [...]“ (Br. v. 23. Oktober [1982]; a. d. Rückseite einer aus dem Tagesspiegel v. 17. Oktober 1982 kopierten Rezension seines Romans „Horsky, Leo oder die Dankbarkeit der Mörder“). – Ein undatierter Brief auf der Rückseite der Kopie eines Briefes von Hans-Dietrich Genscher v. 25. April 1984 über Steinkes „Doppeldeutsch“, daß er „nicht nur gelesen“, sondern auch „wie ein Durstiger“ getrunken habe. „Ich wünschte mir, es gäbe viele, die so viel von uns – Deutschen wissen. Dafür in herzlicher Verbundenheit meinen Dank. Kann es eigentlich dabei bleiben, daß ich lese was Sie schreiben, daß ich mich dafür bedanke, aber daß wir noch nicht miteinander gesprochen haben? Ich würde mich freuen, Sie bald zu sehen [...]“. – Das wohl vom Herbst 1981 stammende Typoskript mit dem Titel „K.Z. – Kot-Zerstäuber, eine merkwürdige Geschichte“. – „Udo Steinke, 1942 in Lodz geboren, lebte dort sechs Jahre und verbrachte anschließend zwanzig Jahre in der Nähe von Leipzig. Es folgten dreizehn Jahre München. Seit 1981 lebt er in Husum [...] Heinrich Böll, Siegfried Lenz, Hans Mayer, Hans Werner Richter, Fritz J. Raddatz, Heinz Piontek, Christoph Meckel, Reiner Kunze und viele andere waren begeistert über seinen Erstling ‚Ich kannte Talmann’ (1980)[,] der ihm u. a. auch den Bayerischen Literaturpreis einbrachte und einen vernichtenden Verriß. Es folgten 1981 ‚Die Buggenraths’, die noch hymnischer gelobt und verrissen wurden. Öffentlich und ernsthaft behauptet Udo Steinke: ‚Nach drei Büchern ist man noch lange kein Schriftsteller’“ (aus einem ms. kopierten Entwurf zu einer Biographie, dem Br. v. 19. März 1982 beiliegend). „Ein oft wiederkehrendes Thema seiner Bücher ist die deutsche Teilung, etwa in ‚Doppeldeutsch’. Steinke war u. a. mit Heinrich Böll, Willy Brandt und Hans-Dietrich Genscher befreundet. Seinem literarischen Andenken widmet sich das Steinke-Institut in Bonn, das von Steinkes Witwe mitbegründet wurde. Das Institut beherbergt das Udo-Steinke-Archiv (Schriften-Nachlaß, Briefwechsel), veranstaltet Autoren-Lesungen und ist zugleich eine Deutsch-Sprachschule für ausländische Studienbewerber“ (Wikipedia, Abfrage v. 15. Dezember 2007). – Rolf Michaelis promovierte über „Die Struktur von Hölderlins Oden“ und war hernach Redakteur des Feuilletons der „Stuttgarter Zeitung“. Von 1964 leitete er das Literaturblatt der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, bis er 1968 als deren Kulturkorrespondent nach Berlin wechselte. 1973 wurde er Leiter des Literaturteils der „ZEIT“ und war dort von 1985 bis 1998 als Feuilleton-Redakteur tätig. – Beiliegend 2 Seiten auf 3 Bll. ms. „Rückseiten-“ bzw. „Klappentext“ und biogr. Entwurf für „Horsky, Leo oder die Dankbarkeit der Mörder“ (in Kopie, 4°), 2 Audiocassetten, 1 gedr. Ankündigung einer Lesung im Münchener Theater am Kurfürstendamm am 10. Dezember 1984 (1 Seite 8°), 1 ms. Notiz über die Wahl Steinkes zum 1. Vorsitzenden des Landesverbandes Schleswig Holstein im „Verband deutscher Schriftsteller“ (1 Seite, 4°, Kopie; mit eh. Anmerkung und U: „[...] vielleicht kannste ne Klitzekleinmeldung machen [...]“), 10 Bll. Kopien von Rezensionen u. a. über Steinke sowie eine Postkarte mit der Darstellung zweier Herren im Gespräch. – Die Briefe tls. auf der Rückseite von Kopien von Zeitungsrezensionen seiner Bücher..

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