Hermann Frh. v. Stein

Stein, Hermann Frh. v.

Militär und Kriegsminister (1859–1928). Eigenh. Brief mit U. und eh. Portraitpostkarte mit U. O. O. Zusammen 4½ SS. auf 3 Bll. (Qu.-)8vo.
$ 427 / 400 € (8274)

Hermann Frh. von Stein (1859–1928), Militär und Kriegsminister. E. Brief und e. Portraitpostkarte mit U. O. O., 1916 und 1917. Zusammen 4½ Seiten auf 3 Bll. (qu.-)8°. – An einen namentlich nicht genannten Professor, wohl der Philologe und Religionshistoriker Otto Kern (1863–1942). I: „Nur durch Karte antworte ich auf Ihren gütigen Brief. Ich stehe seit 4 Monaten im Gefecht und habe wenig Zeit. Es freut mich, daß das Buch über meinen Kriegsschauplatz Ihnen Freude gemacht hat. Auch ich hoffe Ihnen einst in Halle noch die Hand drücken zu können und die Mitglieder der Fakultät, die mich zu ihrem Ehrendoktor ernannt hat, zu begrüßen [...]“ (Portraitpostkarte v.

18. Oktober 1916; die Bildseite mit einem halbfigürlichen Portrait des Militärs in Farbe und faks. Namenszug). – II: „Sie sind so gütig, meines Aufenthaltes in Ihrem gastlichen Hause so freundlich zu gedenken. Ich komme mir meist sehr merkwürdig vor, eine Rolle im öffentlichen Leben zu spielen und Beachtung zu finden. Aus den Reichstagsverhandlungen der letzten Tage werden Sie ersehn, daß das auch seine Dornen hat. Aber daraus mache ich mir ebenfalls wenig. Aber die Ereignisse dieser Tage lassen es nicht gut erscheinen, daß mein Sohn bei Ihrem Verein jetzt mitwirkt. Ich scheue mich für meine Person nicht davor. Aber um die Vaterlandspartei tobt hier jetzt der Kampf und man braucht die ganze Angelegenheit gegen den Kanzler und seine Regierung. Wir fürchten einen Konflikt nicht, aber jetzt ist er nicht angebracht. Wir brauchen inneren Frieden gerade in dieser Zeit, um unser Werk zum Abschluß zu bringen. Da ich dafür eintreten muß, daß die Politik nicht in das Heer kommt oder jetzt vielmehr, daß sie wieder herauskommt, so möchte ich meinen Sohn nicht in diese Dinge verwickeln, so gerne ich ihn sonst zur Verfügung stellen würde. Da er noch im Heeresdienst steht, so muß er auch den Grundsätzen für das Heer folgen. Ist er nicht mehr im Heere, so kann er handeln wie er es für richtig hält [...]“ (Br. v. 9. Oktober 1917). – Frh. von Stein war Generalquartiermeister bei der OHL, Kommandierender General des XIV. Reservekorps und von Oktober 1916 bis Oktober 1918 preußischer Kriegsminister. – Kern habilitierte sich 1894 für klassische Philologie in Berlin und ging 1897 als a.o.Prof. nach Rostock, wo er seit 1900 als Ordinarius lehrte. Von 1907 bis zu seiner Emeritierung 1931 wirkte er in Halle/Saale. Neben Arbeiten zur Epigraphik arbeitete er vor allem über die Orphik und verfaßte biographische Skizzen zur Altertumswissenschaft..

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