E. Brief mit U.
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Jean Sibelius (1865–1957), Komponist. E. Brief mit U. Järvenpää, 28. Oktober 1906. 1 S. Gr.-4°. – An den Berliner Musikverleger Robert Lienau (1866–1949): „Ich sende Ihnen heute die Cantate. Ich habe da eine wörtliche Uebersetzung gemacht. Nun möchte ich die fehlende Rate haben, wenn es Ihnen passt. – Meine neue Sinfonie [d. i. die 3. Sinfonie in C-Dur, op. 52] wird fertig, wie ich hoffe, in nächster Zeit. Ich werde die in London den 17. April aufführen. Text zu Pohjolans Tochter [„Pohjolan tytär“, Tondichtung, op. 49] sende ich nach paar Tagen [...] Die Teater Musik z. ‚Belsazar’ [„Belsazars gästabud“, op. 51] müssen Sie wohl haben, oder wie? Es giebt da paar Tänze und ein Lied die ich glaube gut sind [...]“. – An der 3. Sinfonie, die im Vergleich zu den beiden vorhergehenden eine stilistische Wende bedeutete, arbeitete Sibelius von 1904 bis 1907, in dieser Zeit entstanden auch die Komposition „Belsazars Gastmahl“ und die sinfonische Dichtung „Pohjolans Tochter“; auch zeigte es sich in jener Zeit, daß Sibelius’ Werk in England und Amerika sich wachsender Beliebtheit erfreute. – Im linken Rand gelocht (keine Buchstabenberührung); mit Eingangsstempel v. 1. November 1906.