Voigt, Seminarlehrer aus Coethen, der Sie demnächst mit ‚Dichtungen’ heimsuchen wird, ganz offen vertraulich zu sagen. Ich hoffe, Sie werden ihn – der sonst ja ein ganz netter Mensch u. vertraulich tüchtiger Mann […] ist – den Kopf ebenso gründlich waschen, wie Sie dies schon gethan haben. Ich sehe nämlich keine Spur von einem Dichtergeist, u. alles ist Dressur! Wenn er ehrlich ist, erzählt er Ihnen auch dieses mein Urteil […] das […] ich ihm aufgetragen habe […]“ – Seidl arbeitete als Redakteur u.a. für die „Deutsche Wacht“, die „Neue Hamburger Zeitung“, die „Münchener Neuesten Nachrichten“ und „Die Moderne“. 1898/99 am Nietzsche-Archiv in Weimar tätig, wurde er 1903 Musikdramaturg am Hoftheater in Dessau und lehrte seit 1904 als Prof. am Leipziger Konservatorium. Das Werk Richard Wagners stand im Mittelpunkt seiner Schriften (u.a. „Zur Geschichte des Erhabenheitsbegriffes seit Kant“, 1889)..