Gustav Schwalbe

Schwalbe, Gustav

Anatom und Anthropologe (1844-1916). Eigenh. Brief mit U. Jena. 1½ SS. auf Doppelblatt. 8vo.
$ 266 / 250 € (6798)

Gustav Schwalbe (1844-1916), Anatom; Anthropologe. E. Brief m. U., Jena, 14. Oktober 1876, 1 ½ Seiten 8°. Doppelblatt. „In Folge Ihrer Anfrage wegen der Bedingungen, welche vor Erlangung des Doctorgrades an unserer Facultät zu erfüllen sind, übersende ich Ihnen beiliegendes gedrucktes Formular, aus welchen Sie sich vollständig informieren werden […]“ – Schwalbe studierte Medizin in Berlin, Zürich und Bonn, wurde 1866 promoviert (Observationes nonnullae de infusiorum ciliatorum structura) und habilitierte sich 1870 in Halle für Anatomie.

1871 Prosektor in Freiburg/Breisgau, wurde er im selben Jahr a.o.Prof. der Histologie an der Univ. Leipzig, 1873 o.Prof. der Anatomie in Jena, ging 1881 nach Königsberg und lehrte 1883-1914 an der Univ. Straßburg. Seit 1879 war Schwalbe Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Mit seinen zahlreichen Arbeiten über die Abstammung des Menschen sowie über lebende Menschenrassen wurde er zum Begründer der vergleichenden und exakten stammesgeschichtlichen Forschung in der Anthropologie. Er verfaßte ein „Lehrbuch der Neurologie“ (1881) und ein „Lehrbuch der Anatomie der Sinnesorgane“ (1886). Seit 1886 arbeitete er besonders auf anthropologischem Gebiet, untersuchte den Neandertalschädel (Der Neandertalschädel, 1901) und den Schädel von Egisheim und schrieb Die Vorgeschichte des Menschen (1904). Schwalbe gab die „Morphologischen Arbeiten“ (1891-98), als deren Fortsetzung die „Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie“ (1899ff.) sowie die „Jahresberichte über die Fortschritte der Anatomie und Entwicklungsgeschichte“ (Neue Folge, 1897ff.) und die „Beiträge zur Anthropologie Elsaß-Lothringens“ (1898ff.) heraus. DBE.

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