Carl Schuricht

Schuricht, Carl

Komponist und Dirigent (1880-1967). Ms. Brief mit Unterschrift. Genf. 4to. 1 p.
$ 267 / 250 € (92900)

An den Schweizer Musiker Alfred Pochon (1878-1959). Schuricht gibt sich verständnisvoll, dass ihre gemeinsam geplanten Beethoven oder Brahms Kurse auf den Herbst verschoben werden mussten, wegen dem Chopin-Cortot Kurs: „Je comprends parfaitement aue la nécéssité que j’ai eue de différer notre cours sur Beethoven ou Brahms à la saison d’automne 1948 a causé cette ci-incidence avec le cours Chopin-Cortot. Alors ce n’est pas „vostra culpa“ mais c’est la mienne! Il va sans dire que je ne manquerai pas de vous proposer d’autres périodes pendant lesquelles je serai à votre disposition avec le plaisir que je vous ai dejà prononcé.“ Außerdem bedankt er sich für die Einladung nach Lutry: „Aussi, ma femme et moi nous serons heureux de suivre à votre ,aimable’ [Eigenh.

hinzugefügt] invitation pour vous visiter à Lutry à la prochaine occasion. Nous pensons aue cela sera possible pendant le printemps, supposé que cela vous convient.“ Carl Schuricht gilt als der Inbegriff des „deutschen Kapellmeisters“ alter Schule. Er verachtete alle Kollegen, „die das Werk benutzen, um sich selbst in Szene zu setzen“. Schuricht verschrieb sich insbesondere der Wiener Klassik und Spätromantik. Große musikalische Hingabe verspürte er zu Gustav Mahler. Deutschlandweit bekannt machte ihn 1913 seine Erstaufführung von Mahlers 8. Sinfonie in Wiesbaden. 1921 leitete er erstmals die Berliner Philharmoniker, deren Abonnementskonzerte er gemeinsam mit Bruno Walter ab 1925 dirigierte. Auf dem Programm stand Mahlers 6. Sinfonie. Beim Ersten Deutschen Mahlerfest in Wiesbaden war er 1923 Dirigent. Aufführungen von Gustav Mahlers „Auferstehungs-Sinfonie“ gehörten zu den eindrucksvollsten musikalischen Erlebnissen, die Carl Schuricht zu vermitteln wusste. Die Art, wie er mit Umsicht und Weitblick durch das vielgestaltige Werk steuerte, ohne jemals die große Perspektive aus den Augen zu verlieren, macht Konzert-Aufzeichnungen trotz klanglicher Einschränkungen auch heute noch hörenswert. Von 1923 bis 1944 war Schuricht Generalmusikdirektor in Wiesbaden, wo er durch die Interpretation der Werke Gustav Mahlers internationales Ansehen erlangte. Zudem war er Chefdirigent des Leipziger Sinfonieorchesters (1931–1933) und der Dresdner Philharmonie (1944) sowie künstlerischer Leiter des Philharmonischen Chores Berlin (1933–1934). Vor Kriegsende verließ er Deutschland und ließ sich in der Schweiz nieder..

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