Es ist dies ein Liederalbum für die Jugend; den Inhalt ersehen Sie aus der Beilage. Mein Wunsch ist, daß es bis October dieses Jahres womöglich in Ihrem Verlag erschiene, und, wo nicht Alles dagegen spricht, mit Randzeichnungen.
Ueber die letzteren, als eine der Hauptschwierigkeiten, vorläufig so viel: Das ganze Liederopus würde etwa 50 Platten geben, es wären also 25 Randzeichnungen nöthig. Von den Herren Bendemann, Rethel, Hübner, Rietschel, Erhardt glaub ich, von jedem eine unentgeltlich zu erhalten. Die anderen wären am besten L. Richter aufzutragen. Diese jedoch wären zu honoriren. Ich würde nun, wenn Sie es wünschen, vor allem mit Richter wegen des Honorars sprechen, und dann auch mit dem Lithographen. Sie würden sich dann Ihrer Berechnung der Kosten der Ausstattung machen, und mir dann ein Honorarangebot stellen, über das wir uns, hoffe ich einigen werden.
Dies erlauben Sie mir noch zu sagen, daß ich mich über das Album für Pianoforte nicht getäuscht habe - ich hoffe nun auch dasselbe für das Gesang. Aus directen Briefen des herrn Schuberth ersehe ich seine große Zufriedenheit, […] Hrn. Schuberth nach u. nach 800 Abzüge geliefert habe. Dies ist gewiß für die kurze Zeit, seit es erschienen, so viel man sich wünschen kann - und die Nachricht hat mir auch viel Freude gemacht.
Aber die Hauptsache: ich wünsche, wie der Inhalt des neuen Album ein anderer ist, auch die Ausstattung von jenem früheren so viel wie möglich verschieden - und vielleicht reichen Sie dazu gerne die Hand, was mich herzlich freuen sollte.
Sonst befinden wir uns hier sehr wohl; die Frau kann sich einmal recht ausruhen, die Kinder sind glücklich. Meine älteste, Marie, fängt schon an Melodien zu Texten zu erfinden - so so musiciren wir auch ohne Instrument. […]“
Als es am 3. Mai 1849 zum Dresdner Aufstand kam, und Schumann am 5. Mai zu einer Sicherheitswache eingezogen werden sollte, floh er mit seiner Familie nach Maxen auf das Rittergut der befreundeten Familie Serre. Die Arroganz von auch nach Maxen geflüchteten Aristokraten trug dazu bei, dass die Schumanns nach wenigen Tagen nach Kreischa umzogen, wo Schumann Ruhe zum Komponieren fand..