Schmidt-Cabanis, Richard
Schriftsteller und Schauspieler (1838–1903). Eigenh. Brief mit U. Berlin. 3 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
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Richard Schmidt-Cabanis (1838–1903), Schriftsteller und Schauspieler. E. Brief mit U. Berlin, 13. Januar 1880. 3 Seiten auf Doppelblatt. 8°. – An den namentlich nicht genannten Schriftsteller Karl Böttcher (1852–1909): „Also endlich doch wieder einmal ein Lebenszeichen von Ihnen, das ich allerdings aus dieser herrlichen ‚kratarrhalischen“ [!] Gegend nicht erwartet, über welches ich mich aber nicht minder gefreut, als wenn’s aus minder schönen Gauen gekommen. Daß es Ihnen dort wohlgefällt, – nicht nur landschaftlich: dies hätte ich zu bezweifeln kaum gewagt! – sondern auch social, habe ich aus Ihren Zeilen ersehen; gönnt Ihnen die Berufsthätigkeit so viel Muße, wär’s hübsch von Ihnen, wenn Sie mich einmal über das wie – warum – weshalb? durch ein paar Zeilen unterrichteten.
Auch ein Stück heiteres neapolitanisches Leben, in Skizzen- oder Humoresken-Form würde ich – von Ihnen frisch zu Papier gebracht, gern einmal gelegentlich der Montags-Zeitung einverleiben; senden Sie mir einmal derlei, wenn’s Ihre Zeit erlaubt. Ueber den Erfolg Ihrer ‚Deutschen Dichterhelden’ freue ich mich, und sende Ihnen einliegend ein burleskes Liebesgedicht, welches ich der Gräfin Ballestrem für ein Blumen-Album gegeben, das aber noch nicht erschienen ist; kommt die II. Aufl. Ihres Buches früher heraus (was ich glaube), so ist’s eben als ‚noch ungedruckt’ zu bezeichnen [...]“. – Richard Schmidt-Cabanis war Lehrling in einer Buchhandlung und Volontär in einer Berliner Bank, bevor er Schauspielunterricht nahm. „Sein erstes Engagement erhielt er 1860 in Köln, spielte dann an verschiedenen deutschen Bühnen und war 1862–64 als Buchhändler tätig. Bis 1867 stand S.-C. wieder auf der Bühne, mußte dann die Schauspielerei aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und wurde Mitarbeiter verschiedener Zeitungen“ (DBE), so der „Montagszeitung“ (1871–84), und war seit 1885 Redakteur des „Ulk“. Er schrieb u. a. das Lustspiel „Nur aus Liebe“ (1870) und „Wechselnde Lichter. Gesammelte Gedichte und poetische Vorträge“ (1881). – Karl Böttcher war Herausgeber der Zeitschrift „Deutsche Reichslaterne“ und lebte als Schriftsteller in Berlin, Dresden und Wien. „1879 ging er nach Neapel, wo er als Direktor die Deutsche Schule leitete. Seit 1888 unternahm er Reisen in Mittelmeerländern, nach Amerika, Indien und zum Eismeer. Zu seinem Werk zählen polemische Glossen, Reiseberichte, Liebesromane und Theaterstücke (u. a. ‚Drei menschliche Tragikomödien’, 1906)“ (DBE). – Mit kl. unbed. Papierdurchbrüchen in der mittleren Faltung; ohne das erwähnte Gedicht..