Johann Gottfried Schadow

Schadow, Johann Gottfried

Bildhauer (1764-1850). Autograph calling card. O. O. 1 S. Qu.-8vo. Auf der Verso-Seite einer gestochenen Karte.
$ 854 / 800 € (74388/BN48454)

For the German painter and an critic Ernst Förster (1800-85), obviously a complimentary ticket for an exhibition.

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Schadow, Johann Gottfried

Bildhauer (1764-1850). Eigenh. Brief mit U. Berlin. 03.04.1842. 1 S. auf Doppelblatt. 8vo. Mit eh. Adresse verso (Faltbrief).
$ 1,015 / 950 € (80994/BN52952)

An Madame Froriep zur Rücksendung eines Albums: "Sie erhalten anbei das Album, wo ich Ihnen was einzeichnen wollte - eine andere Arbeit u. das viele trübe Wetter sind Ursachen, daß ich diese Verpflichtung in die erste Woche des Monat Mai verschiebe. Dann werde ich mir das Album wieder ausbitten [...]". - Vereinzelt leicht braunfleckig.

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Schadow, Johann Gottfried

Tls. eigenh. Brief mit U. („Dr. G Schadow“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Johann Gottfried Schadow (1764–1850), Bildhauer. Tls. e. Brief mit U. („Dr. G Schadow“). [Wohl Berlin, nach 1841]. 5 SS. auf 3 Bll. 8°. – An seine „geliebten Kinder“ in Dresden – das sind seine Tochter Lida und deren Ehemann, der Maler Eduard Bendemann (1811–1889), ein ehemaliger Schüler von Schadow –, mit denen er eine wöchentliche Korrespondenz unterhielt und hier von einem Empfang beim preußischen Königspaar in Potsdam berichtet: „Es ist Sonntag. nach 10 Uhr. helles Wetter pedantisch – bleib ich bei der alten Ordnung als Journalist [...] Montag stieg ich hinauf zum Caffé des Dames [...] da hörte man: mittheilen von den genähten gehäkelten gestickten, u. silbernen Arbeiten, des Frauen u. Mädchen Vereins; in Berlin u. in Potsdam; alles für unsere Königin [d. i. Elisabeth, geb. Prinzessin von Bayern] Mich beglückten die 2 stunden, ohne politica und die unschuldige Idolatrie[.][...] Am Dienstag [...] erhielt ich das Schreiben des Alex v. Humboldt: Der König würde mich en Suite gerne sehen: Also [...] ging es [...] in die Akademie um ein Circular zu diktiren in welchem ich den Maler Hertig u. den Kupferstecher Mandel zur Begleitung aufforderte u. den GehR. Toelken [d. i. der Archäologe und Direktor des Berliner Antiquariums Ernst Heinrich Toelken] [...] Die Nacht brachte ich zu ohne Schlaf morgens 4 Uhr zündete ich Licht an ging hinunter ins Atelier wollte meinen Bedienten wecken der aber unten nicht schlief [...] [Darauf] weckte ich die Lembritzka diese die Magd u. die Magd lief nun hinauf, es gelang ihr in der Dunkelheit den Bedienten in oberer Wohnung aus dem Schlaf zu treiben. Dieser kam bald herbei [...] Die Sache stand so verzweifelt daß ich die Idee aufgab nach Potsdam zu gehn wovon mich [!] auch Felix abrieth; es kam nun darauf an ob Tieck [d. i. der Bildhauer Christian Friedrich Tieck] aufzutreiben sei; indeßen hatte ich mich wieder soweit erhohlt, um [mich] zu kostümiren mit den nöthigen Juwelen u. Stern. Den Pedell der bald kam schickte ich gleich ab an Prof. Tieck u. ließ es nun darauf ankommen ob derselbe sich auf den Bahnhof stellen würde [...] so fuhren wir, ich, Hertig u. Mandel nach dem Bahnhof, wo zu gleicher Zeit auch Tieck sich praesentirte, in der Eile aber seinen Orden vergeßen hatte. Nun war die Courage bei mir wieder zurückgekehrt u. wir thaten uns in ein Coupé. Als wir in Potsdam ausstiegen empfanden wir erst, daß das Wetter recht stürmisch war u. dies in vollem Maaße als wir die lange Brücke paßirten, es war 11 Uhr geworden [...] u. so traten wir von der Seite des Lust Garten[s] in den großen Paradesaal wo schon eine große Anzahl von Deputationen in Erwartung stand [...] Von den hohen fremden Frauen u. deren Gefolge wäre nur zu sagen daß sie vor uns vorbei defilirten nach den Zimmern der Königin. Die Academie der Wissenschaften auch nur mit wenigen Personen representirt war neben uns gestellt u. waren wir mit die letzten der Deputationen [...] GehR. Boeckh [d. i. der Philologe August Boeckh] hielt eine kurze freie Anrede an den König worauf der König freundlich dankte u. mich erblickend sagte: I[st] der alte Schadow doch auch hier[.] Nun fragte ich: wie die Akademie d. Künste wohl sich anschließen dürfte denn was d. Redner der Academie der Wissenschaften geäußert u. daß wir mit derselben Ergebenheit u. Treue an diesem feierlichen Tage den Wunsch aller treuen Unterthanen hegten [...] Die Königin war allein nachgekommen u. sprach mit allen die Ihr bekant waren so mit Tie[c]k u. mit mir[.] Wir hatten wo[h]l 2 stunden stehend Cour gemacht, u. waren müde u. hungrig: so traten wir ein ins Deutsche Haus, wo a la carte servirt wurde; für 5 Sg. bekam ich: gebraten[e] Ente u. Ertoffeln, ein gläßchen bier a parte. Mein attaché verzehrte 3 Sg. Tiek lief zu seinem Bruder [d. i. der Dichter Ludwig Tieck]. Nun war Zeit nach Sanssouci zu eilen [...]“. – Der damals wohl zumindest 75jährige Johann Gottfried Schadow lebte zu jener Zeit zusammen mit seinem Sohn aus erster Ehe, dem Maler Wilhelm von Schadow, und dessen Frau Charlotte sowie einem Sohn aus zweiter Ehe, dem Maler Felix Schadow, in Berlin. Einer von den Genannten wird wohl auch jenen Teil des Briefes, der nicht von Schadow selbst geschrieben wurde und rund 2¼ SS. einnimmt, nach Diktat mitgeschrieben haben. – Papierbedingt etwas gebräunt.