Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Salis-Seewis, Johann Gaudenz von

schweiz. Dichter (1762-1834). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Malans. 4to. 1 p.
$ 2,358 / 2.200 € (81876)

An die Gebrüder Massner in Chur, denen er mitteilt, dass er Ihnen nichts schuldig sei „und ersuche Sie bloß ein andermahl ihre Worte besser abzumessen […]“ Sein dichterisches Werk erinnert in vielen Zügen an das seines Freundes Matthisson. Beide haben eine Neigung zum Wehmütigen und schildern vor allem Ereignisse aus den Themenkreisen Natur und Heimat. Die Dichtungen von Salis-Seewis sollen sich Kritikern zufolge jedoch durch mehr Männlichkeit, Frische, Volkstümlichkeit sowie tiefere und wahrere Sehnsucht auszeichnen, seine Elegien immer einen festen und bestimmenden Grund aufweisen.

Angetan von den Gedanken der Französischen Revolution, war er ein progressiver Vertreter von Menschenrechten und löste sich von der konservativen, oligarchischen Tradition seiner Familie, die über Jahrzehnte unangefochten die Drei Bünde beherrschte. Franz Schubert hat viele Gedichte von Salis-Seewis wie Abschied von der Harfe, Das Grab oder Zum Rundtanz vertont. Das 1782 geschriebene, ebenfalls von Schubert und ausserdem von Johann Friedrich Reichardt 1799 musikalisch untermalte Herbstlied gilt unter dem Titel „Bunt sind schon die Wälder“ heute als Volkslied und als bekanntestes Werk des Dichters..

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