Alfred Rosenberg

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Rosenberg, Alfred

Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Alfred Rosenberg (1893–1946), NS-Chefideologe. E. Brief mit U. Berchtesgaden, 21. Januar 1931. 2 SS. auf Doppelblatt. Kl.-4°. – An eine namentlich nicht genannte Hochwürden: „Auf einem kurzen Erholungsurlaub in Berchtesgaden erfahre ich von ihrem 70. Geburtstag. Gestatten Sie mir, Ihnen dazu alles Glück zu wünschen u. daran die Hoffnung zu knüpfen, dass bald die Zeit kommen möge, wo auch Sie wieder frei sprechen können. Wie Sie wohl gehört haben, bin ich ein Ketzer, aber ich darf Sie versichern, dass ich ehrlich nach allen Seiten hin Ausschau halte nach Menschen, die für Deutschland kämpfen, gleich auf welchem Gebiet des Lebens, u. ich glaube ferner, dass wenn die Möniusse hoch und niedrig einmal in Zuchthäusern sitzen werden, ein Aufatmen durch alle deutschgesinnten Geistlichen gehen wird, die heute unter einem deutschfeindlichen Terror zu leiden haben [...]“. – Der Priester, Schriftsteller und Herausgeber der katholischen Wochenzeitung Georg Moenius (1890–1953), ein vehementer Gegner der Nationalsozialisten, war 1931 in eine Polemik mit der offiziellen Kulturpolitik über die Feierlichkeiten zu Ehren des von den Nationalsozialisten als Märtyrer verehrten Widerstandskämpfers Albert Leo Schlageter verstrickt gewesen; im Jahr zuvor hatte der „Völkische Beobachter“ unter der Leitung von Alfred Rosenberg u. a. einen Leitartikel gegen Moenius unter dem Titel „Der Münchner Geistliche Moenius für die Kriegsschuldlüge!“ veröffentlicht.