Leonhard Romeis

Romeis, Leonhard

Architekt (1854–1904). 2 eigenh. Briefe mit U. München. Zusammen 2¼ SS. auf 2 Bll. 4to.
$ 321 / 300 € (8345)

Leonhard Romeis (1854–1904), Architekt. 2 e. Briefe mit U. München, 1888. Zusammen 2¼ Seiten auf 2 Bll. 4°. – An den namentlich nicht genannten Museumsdirektor, Regierungsrat und Schriftsteller August Schricker (1838–1912). I: „Unsere Angelegenheit (d. i. eine von Romeis ins Auge gefaßte Stelle in Straßburg] habe ich nach allen Richtungen durchdacht und bin bis jetzt genau so weit als am 1. Tag. Offenbar hat ja die Aussicht an der Spitze einer Anstalt zu stehen, an die sich bei richtiger Thätigkeit die Umgestaltung und Verbesserung ganzer Industriezweige knüpfen könnte, etwas sehr Verlockende[s].

Die Verlockung wird nicht geringer, wenn ich mir auch der Verantwortung und der sog. harten Nüsse, die mit Direktorstellen immer verbunden sind, vollständig bewußt bin. Ebenso natürlich erscheint es, eine Stellung zu ergreifen, die in finanzieller Beziehung ja vielleicht das Doppelte meiner gegenwärtigen Bezüge von etwas über 3000 M erreichen könnte. Bis hieher ist alles gut u. klar, jetzt aber kommen verschiedene Punkte, die weniger lichtvoll sind [...]“ (Br. v. 22. August 1888; mit kl. Ausr. am rechten Blattrand (hierdurch geringf. Buchstabenverlust)). – II: „Mit großer Liebenswürdigkeit haben Sie es unternommen mir noch mal alle Verhältnisse vorzuführen, in die ein Direktor des kunstgewerblichen Unterrichtes in Straßburg kommen könnte. Wenn ich nach nochmaliger reiflicher Erwägung dennoch auf dem ablehnenden Standpunkt meines ersten Schreibens verharre, so trägt dazu neben den allerdings in vielen Punkten wiederlegten [!] Bedenken in hervorragender Weise das was man Alles unter dem Worte München versteht bei. Es ist das weit mächtiger, als man gewöhnlich glaubt[,] und man wird sich dieser Macht erst so recht bewußt, wenn es ernstlich ans Scheiden gehen soll [...]“ (Br. v. 15. September 1888). – Romeis war seit 1886 Professor an der Münchener Kunstgewerbeschule und schuf zahlreiche Villen für Künstler und Publizisten, darunter der Bildhauer Anton Heß, der Maler Eduard von Grützner und der Verleger Georg Hirth. Die von ihm entworfene Pfarrkirche St. Benno in München gilt bis heute als eines der künstlerisch bedeutendsten Beispiele des neuromanischen Sakralbaus in Süddeutschland. Ein weiterer Kirchenbau von Romeis entstand in Fremdingen. – August Schricker war als Geistlicher in Bayern und hernach als Redakteur der „Schwäbischen Volkszeitung“ tätig, gründete die „Sonntagsblätter der deutschen Partei und gab die illustrierte Wochenschrift „Kriegszeitung“ heraus; zudem war Schricker Senatssekretär der Universität Straßburg. – Mit alten, unbed. Montagespuren..

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