Röbbeling, Hermann
Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor (1875–1949). Eigenh. Brief mit U. Berlin. 2 SS. 4to.
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Hermann Röbbeling (1875–1949), Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. E. Brief m. U., Berlin, 23. Oktober 1938. 2 Seiten 4°. – An Erwin Kerber (von 1936 bis 1940 Direktor der Wiener Staatsoper, 1891–1943): „Erst jetzt lese ich zufällig in der Zeitung von einem Unfall, den Sie im Sommer erlitten haben, Gott sei Dank, meldet die Notiz Ihre Wiederherstellung [...] Sie besitzen zwei Helfer, Ihre junge, kräftige Konstitution u. Ihren Humor. Erhalten Sie sich Beides, Sie werden dadurch viele Schwierigkeiten Ihres irrsinnig schweren Amtes überwinden.
Max Grube [d. i. der Schauspieler und ehem. Leiter des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, 1854–1934] pflegte zu sagen, ‚nicht ärgern, nur wundern’. Wir sind nach Berlin übersiedelt, ins Zentrum, weil ich nicht beabsichtige mich untätig zur Ruhe zu setzen, sondern nach neuen Taten Umschau halten will. Ich nehme an, daß Minister Göbbels einen tüchtigen Theatermann brauchen kann! [...]“ – Röbbeling war von 1932 bis wenige Monate vor diesem Brief Direktor des Wiener Burgtheaters gewesen und hatte das durch eine schwere Krise erschütterte Haus durch eine Reihe von einschneidenden und tls. umstrittenen, letztlich jedoch erfolgreichen personellen, verwaltungstechnischen und wirtschaftlichen Maßnahmen zu einem florierenden Unternehmen gemacht. So etwa hatte er die zu Publikumslieblingen avancierenden Schauspieler Hermann Thimig und Maria Eis sowie die versierten und stilsicheren Regisseure Ernst Lothar und Herbert Waniek engagiert, eine rasche Aufeinanderfolge von Neuinszenierungen durchgesetzt, das Abonnementsystem reorganisiert, die Werbetätigkeit und die Zahl von Schüleraufführungen und Gastspielen erhöht u. v. m.; viel Beachtung fand auch der von ihm initiierte Aufführungszyklus „Stimmen der Völker im Drama“ mit zwölf Premieren..