Rank, Josef
Schriftsteller und Journalist (1816–1896). 2 eigenh. Briefe mit U. („Rank“). Mauer und Oberdöbling bei Wien. Zusammen (1+1¾=) 2¾ SS. auf 4 (= 2 Doppel)Blatt. Gr.-8vo. Mit einem eh. adr. Kuvert.
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Josef Rank (1816–1896), Schriftsteller und Journalist. 2 e. Briefe mit U. („Rank“). Mauer und Oberdöbling bei Wien, 1872 und 1879. Zusammen (1+1¾=) 2¾ SS. auf 4 (= 2 Doppel)Blatt. Gr.-8°. Mit einem e. adr. Kuvert. – An einen Herrn Spiegel [!], d. i. der Journalist Edgar Spiegl, Edler von Thurnsee (1833/39–1908), mit der Bitte um eine Eisenbahnkarte („jedoch wünschte ich meine Frau oder einen Sohn mitnehmen zu können“, 3. Juli 1872) und mit dem Ersuchen, „in meiner Angelegenheit nach Kräften zu wirken [...] Ich bin überzeugt, daß Freund Raschauer seinen gewichtigen Einfluß geltend macht zu meiner Rettung; mit 2000fl könnten bei der jetzigen Stimmung meiner Gläubiger Wunder geschehen.
Herr Dumba, der mich persönlich kennt, nebst einem kleinen Kreis reicher Männer wäre allein im Stande mich zu retten; ich glaube, daß ein segensreicherer Gebrauch von den Mitteln des Reichthums schwerlich gemacht werden könnte als wenn mir aus einer Lage geholfen würde, in die ich durch böswillige Feinde und eine Reihe nie für möglich gehaltener Unglücksfälle gerathen bin [...]“ (Br. v. 19. November 1879). – Der in Friedrichsthal im Böhmerwald geborene und zu Wien verstorbene Autor war ursprünglich für den geistlichen Beruf bestimmt, begann aber 1836 in Wien zu studieren. Seit 1838 sich zur Gänze seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmend, wurde Rank insbesondere durch seinen Erzählband „Aus dem Böhmerwalde“ (1843) bekannt. Auf Grund von Schwierigkeiten mit der Zensur wegen seiner Zugehörigkeit zur jungösterreichischen Bewegung ging er 1845 für einige Zeit nach Leipzig, 1848 wurde er Mitglied des Frankfurter Parlaments, schloß Freundschaft mit Ludwig Uhland und verkehrte im Kreis um Justinus Kerner und Gustav Schwab. In den fünfziger Jahren in Frankfurt a. M. und Weimar lebend, gab Rank von 1855 bis 1857 das „Weimarer Sonntagsblatt“ heraus. 1861 wieder nach Österreich zurückgekehrt, wurde er Redakteur der „Österreichischen Zeitung“, war von 1865 bis 1874 Direktionssekretär der Hofoper in Wien und hielt daneben Vorträge über Ästhetik und Geschichte an der Hofopernschule. 1876 bis 1878 war er Generalsekretär des Wiener Stadttheaters und 1882/83 verantwortlicher Redakteur der von Ludwig Anzengruber herausgegebenen belletristischen Zeitschrift „Heimat“. Seine 1896 von August Sauer herausgegebenen „Erinnerungen“ „entwerfen ein lebendiges Bild der Vormärzzeit“ (DBE; vgl. auch Kosch III, 2157)..