Manuskript eines Apothekers. [Hessen? um 1730.]. 8vo. 172 pp. Geheftet, ohne Einband. Gebräunt.
$ 2,840 / 2.500 €
(94920)
Vollständiges, in einer Apotheke geführtes Rezeptbuch, das um 1730 begonnen wurde. Mit über 130 Rezepten sowie 3 (lose beiliegenden) Rezeptnachträgen aus den Jahren 1733, 1758 und 1770. Vorangestellt ist eine Tabelle alchemistischer Bezeichnungen (12 Seiten). „Führ Zahn Schmertzen. | Nihm Eichen Laub, das jung und schössig ist, dorre es an der Lufft, daß man es klein pülverisiren kan. Deßen nihm 2 loth. Weißen Ingwer Mastix jedes 1 Loth. Daraus mache ein subtil pulver und Wann einem das Zahn Wehe ankömt, so mache mit Eßig und diesem pulver ein Kügelein, und legs auf den schmertzhaften Zahn […]“ - Um „Hünneraugen Zuvertreiben“ werden „Euphorbii“ und „Pfeffer“ empföhlen. Die Rezepte, u.a.
über die Anwendung von Chinarinde (S. 72ff) und Kampfer (S. 93), stehen vielfach im Zusammenhang mit der damals hoch geschätzten Lehre des Mediziners Friedrich Hoffmann (Erfinder der „Hoffmannstropfen“), dessen „Balsamum vitae Hofmanni“ (S. 169) erwähnt wird..