Josef jun. Pembaur

Pembaur, Josef jun.

österreichischer Pianist und Komponist. (1875-1950). Eigenhändiges Albumblatt mit Unterschrift auf Postkarte. Leipzig. Quer-kl.-8vo. 1 p. Postgelaufen.
$ 234 / 220 € (91019)

Namenszug auf die Rückseite der Postkarte geschrieben „Am Feste der hl. 3 Könige“. Der Sohn des Dirigenten und Pianisten Josef Pembaur d. Ä. (1848 1923) studierte bei Ludwig Thuille und trat bald nach seiner Abschlussprüfung 1896 eine Stelle an der Königlichen Musikschule in München an. Bis 1921 absolvierte er, nach weiteren Studien bei Alfred Reisenauer in Leipzig, auch zahlreiche Konzertreisen. 1919 erschien sein Werk „Von der Poesie des Klavierspiels“. Im gleichen Jahr nahm er acht Klavierstücke für das Reproduktionsklavier Welte-Mignon auf, darunter zwei Kompositionen seines Vaters, vermutlich seine frühesten Aufnahmen. Joseph Pembaur setzte auch mit „Das klagende Lied“ Akzente.

Es beruht auf einem Gedicht von Martin Greif (1839-1919), der vornehmlich durch sein Trauerspiel „Agnes Bernauer“ im Gedächtnis blieb. In diesem Melodram, an dessen Beginn ein sehr eingängiges musikalisches Thema steht, kommt neben dem Klavier eine Flöte zum Einsatz. Denn in der Handlung spielt ein kleiner menschlicher Knochen eine wichtige Rolle, der einer Flöte gleich von selbst zu singen ansetzt und die unheimliche Geschichte vom Geschwistermord berichtet. Die hat mehrere Quellen, bei den Brüdern Grimm genauso wie bei Ludwig Bechstein. Mal erschlägt ein Bruder den anderen, mal ein Prinz die schwesterliche Prinzessin. Gustav Mahler hat mit demselben Titel wie Pembaur seine frühe Kantate geschaffen. Im Melodram kommt die Prinzessin durch den Bruder zu Tode. Pachl nimmt die Dramatik des Geschehens in seine Interpretation wirkungsvoll auf. Wie im Fluge vergehen die knapp zwanzig Minuten. Überhaupt beruht die Wirkung aller Melodram darauf, dass Geschichten erzählt werden..

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