OLYMPISCHE SPIELE 1972 in München und Kiel.

OLYMPISCHE SPIELE 1972 in München und Kiel.

Dreisprachige Buch-Ausgabe „Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland“, Hrsg. Nationales Olympisches Komitee für Deutschland, Verlag pro Sport, München 1972, mit über 250 eigh. Namenszügen von Teilnehmer/-innen meist neben ihren Porträts/Biogra München u. Kiel. 8vo.
$ 3,740 / 3.500 € (81138)

Dreisprachige Buch-Ausgabe „Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland“, Hrsg. Nationales Olympisches Komitee für Deutschland, Verlag pro Sport, München 1972, mit über 250 eigh. Namenszügen von Teilnehmer/-innen meist neben ihren Porträts/Biografien, darunter Bundeskanzler Willy Brandt (1913-1992), der von 1969 bis 1974 Bundeskanzler der BRD war. Das Buch ist eines von 18 (nicht nummerierten) Exemplaren, die an die Förderer der „Stiftung Deutsche Sporthilfe“ , die einen Spendenbetrag von DM 200,-- eingezahlt hatte (gemäß 2 beiliegenden Briefen der "Stiftung Deutsche Sporthilfe" von 1973), erhielten.

In diesem Zusammenhang selten. Zu den ehemaligen Sportlern, die ihre Unterschrift auf der Vorsatzseite hinterlassen haben, gehören der Radrenn-Weltmeister Rudi Altig (1937-2016) und Fußball-Bundestrainer Helmut Schön (1915-1996), der die Fußball-Nationalmannschaft 1974 zur Weltmeisterschaft führen sollte. Boxen: Peter Hussing (1948-2012), dessen Spezialschlag der Leberhaken war, gewann bei den Olympischen Spielen 1972 in München die Bronzemedaille, nachdem er im Halbfinale gegen Teófilo Stevenson (Kuba) durch K. o. unterlegen war. Dieter Kottysch (1943 - 2017) erkämpfte sich als erster westdeutscher Boxer nach dem Zweiten Weltkrieg die Goldmedaille im Halbmittelgewicht. Er gewann im Finale gegen Wiesław Rudkowski nach ausgeglichenem Kampf knapp nach Punkten (mit 3:2 Richterstimmen). Gold-Mannschaft Hockey: Dieter Freise (1945-2018) war Außenverteidiger der deutschen Mannschaft, die bei den Olympischen Spielen 1972 in München Gold gegen Weltmeister Pakistan holte. Aus der Gold-Mannschaft haben zudem Horst Dröse (geb. 1949), Spielführer Carsten Keller (geb. 1939), Detlev Kittstein (1944-1996), Ulrich Klaes (geb. 1946), Peter Kraus (,geb. 1941), der „Beckenbauer des deutschen Hockey“ Michael Peter (1947-1997), Fritz „Schimmi“ Schmidt (geb. 1943), Rainer Seifert (geb. 1947), Wolfgang Strödter (geb. 1948), Eckart Suhl (geb. 1943), Eduard Thelen (geb. 1946) und Peter Trump (geb. 1950) unterschrieben. Leichtathletik: Hildegard Falck (geb. 1942) gewann Olympia-Gold im 800-Meter-Lauf, als sie die auf der Zielgeraden stark aufkommende Nijolė Sabaitė in 1:58,6 min um 0,1 Sekunden bezwang. Außerdem errang sie mit der bundesdeutschen Mannschaft Bronze in der 4-mal-400-Meter-Staffel. Von 1971 bis 1973 war auf 800 m Weltrekordinhaberin. Bernd Kannenberg (geb. 1942) gewann in München im 50-km-Gehen Gold in 3:56:11,6 h. Für diese Leistung wurde der Berufssoldat außerplanmäßig zum Hauptfeldwebel befördert. Ulrike Meyfarth (geb. 1956) war erst 16 Jahre alt, als sie in München Gold holte. Sie war damals eine der wenigen Athletinnen, die den vier Jahre zuvor vom US-amerikanischen Hochspringer Dick Fosbury erstmals gezeigten Fosbury-Flop sprangen. Vor heimischem Publikum gelang es Meyfarth, ihre persönliche Bestleistung, die zuvor bei 1,85 m lag, um fünf Zentimeter zu steigern. Mit übersprungenen 1,90 m sicherte sie sich die Goldmedaille vor der Bulgarin Jordanka Blagoewa und der Österreicherin Ilona Gusenbauer. Als der Olympiasieg bereits feststand, ließ Meyfarth die Latte auf die Weltrekordhöhe von 1,92 m legen. Auch diese Höhe meisterte sie und stellte damit den bestehenden Weltrekord ein. Meyfarth ist bis dato die jüngste Leichtathletik-Olympiasiegerin in einem Einzelwettbewerb. In Los Angeles holte sich sich 1984 nochmals Gold (2,20 m). Ingrid Mickler (geb. 1942) holte in München mit der 4 x 100-Meter-Staffel die Goldmedaille. In ihrer Paradedisziplin Fünfkampf gewann sie bereits 1968 Olympisches Gold in Mexiko. Heide Rosendahl (geb. 1947) ist eine ehemalige Weltrekordhalterin in Weitsprung und Fünfkampf und gewann bei den Olympischen Spielen 1972 zwei Goldmedaillen und eine Silbermedaille. Den Höhepunkt ihrer außergewöhnlichen Karriere, die Rosendahl zur beliebtesten Leichtathletin Westdeutschlands machte, erlebte sie bei den Olympischen Spielen 1972 in München: Heide Rosendahl siegte im Weitsprung mit 6,78 m und errang nach sechs Tagen die erste Goldmedaille für die Leichtathletik-Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Sie verwies die Bulgarin Diana Jorgowa denkbar knapp um einen Zentimeter auf Platz zwei. Zwei Tage später gewann sie auch die Silbermedaille im Fünfkampf, als sie der Britin Mary Peters um zehn Punkte unterlag. Weitere acht Tage später avancierte Heide Rosendahl endgültig zum „Gesicht der Spiele“ von München: Als Schlussläuferin der 4 x 100-Meter-Staffel gelang es ihr, den minimalen Vorsprung des westdeutschen Quartetts gegen die favorisierte Staffel aus der DDR zu verteidigen. Diese hatte im Vorlauf einen neuen Europarekord aufgestellt. Gegnerin als Schlussläuferin Rosendahls auf ostdeutscher Seite war die Weltrekordhalterin und frischgekrönte Olympiasiegerin über 100 Meter, Renate Stecher. Zusammen mit Christiane Krause, Ingrid Mickler und Annegret Richter markierte Heide Rosendahl mit 42,81 s zudem einen neuen Weltrekord. Heidi Schüller (geb. 1950) sprach 1972 als erste Frau überhaupt den olympischen Eid bei den Olympischen Spielen in München. Im Weitsprung wurde sie Fünfte, bezwungen unter anderem von der späteren Siegerin Heide Rosendahl. Klaus Wolfermann (geb. 1946) errang in München seinen größten sportlichen Erfolg. Er holte Gold im Speerwurf-Wettbewerb mit 90,48 m. Reiten: Liselott Linsenhoff (1927-1999) war neben Josef Neckermann über Jahrzehnte die bestimmende Dressurreiterin in Deutschland. Bei den Olympischen Reiterspielen 1956 in Stockholm (die Olympischen Spiele fanden in Melbourne statt, doch aufgrund der Einreisebestimmungen für Pferde in Australien mussten die Reiterwettbewerbe in Europa stattfinden) gewann sie die Silbermedaille mit der Dressurmannschaft und die Bronzemedaille im Einzel. Bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt gewann sie dann mit der Mannschaft die Goldmedaille mit ihrem Hengst Piaff, der sie 1972 in München zur Einzelgoldmedaille tragen sollte. Fritz Ligges (1938-1996) qualifizierte sich für die Spiele 1972 und wurde auch für die Mannschaft nominiert. Obwohl er und sein Pferd Robin im Vorfeld als schwächstes Paar des deutschen Quartetts mit Gerd Wiltfang, Hartwig Steenken und Hans Günter Winkler eingeschätzt wurden, bewiesen sie ihr Können und beendeten als bestes deutsches Paar den Mannschaftswettbewerb, den die Mannschaft mit der Goldmedaille abschloss. Hartwig Steenken (1941-1978) ritt auf Simona. Er gilt noch heute als einer der besten Stilisten im Springsattel aller Zeiten. Gerhard „Gerd“ Wiltfang (1946-1997) ritt auf Askan. 1978 konnte er seinen größten Erfolg im Einzel erringen, als er in Aachen auf Roman Weltmeister wurde. Wegen des Olympiaboykotts konnte er 1980 nicht bei den Olympischen Spielen in Moskau antreten Hans Günter Winkler (1926-2018) gewann zwischen 1956 und 1976 unter anderem mit seiner Stute Halla fünf Gold- und eine Silbermedaille, was ihn zu einem der erfolgreichsten deutschen Olympioniken machte. Zudem wurde er zweimal Weltmeister. 1972 holte er mit Torphy Gold. Ringen: Wilfried Dietrich (1933-1992), Goldmedaillengewinner im Freistilringen 1960 in Rom. Im Jahr 1968 war Wilfried Dietrich bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft. Bei seinen letzten Olympischen Spielen 1972 in München blieb Wilfried Dietrich zwar ohne Medaille. Aber er landete einen sensationellen Schultersieg gegen seinen 182 Kilogramm schweren Gegner Chris Taylor aus den USA. Gold-Vierer Rudern: Hans-Johann Färber (geb. 1947), Peter Berger (geb. 1955), Alois Bierl (geb. 1943), Gerhard Auer (1943-2019) und Steuermann Uwe Benter (geb. 1955) gewannen bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München die einzige Goldmedaille für die deutschen Ruderer. Am 2. September war die Regattastrecke in Oberschleißheim ausverkauft, doch der Andrang von Besuchern ohne Eintrittskarte war so groß, dass die Zäune nicht standhielten. Der Bullenvierer gesteuert von Uwe Benter gewann die erwartete Goldmedaille sicher vor den Booten aus der DDR und der Tschechoslowakei. Außer Peter Berger haben alle Mitglieder des Bullenvierer unterschrieben. Schießen: Konrad „Conny“ Wirnhier (1937- 2002) wurde Olympiasieger in der Disziplin Skeet-Schießen, einer Form des Wurfscheibenschießens. Schwimmen: Walter Kusch (geb. 1954) sammelte bei den Olympischen Spielen 1972 noch Erfahrungen. Seine Stunde schlug bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal, wo er mit der deutschen 4×100 m-Lagenstaffel die Bronzemedaille gewann. Seinen größten Triumph feierte Kusch 1978, als er über 100 m Brust Weltmeister wurde. Werner Lampe (geb. 1952) trat bei den Olympischen Spielen 1972 im Finale über 200 Meter Freistil mit kahlgeschorenem Kopf an, um im Wasser weniger Widerstand zu bieten, und gewann die Bronzemedaille. Lampe stand damit optisch im Gegensatz zu Mark Spitz, der in München sieben Goldmedaillen gewann, obwohl er mit Schnauzbart antrat. Die 4×200-Meter-Freistilstaffel in der Besetzung Klaus Steinbach, Werner Lampe, Hans-Günther Vosseler (geb. 1949) und Hans Fassnacht (geb. 1950) gewann Silber hinter den US-Amerikanern mit Mark Spitz. Bis auf Hans Fassnacht sind alle Staffel-Teilnehmer mit ihren Unterschriften im Buch verewigt. Klaus Steinbach (geb. 1953) war Mitglied der Silberstaffel. Seine Zeit kam nach den Olympischen Spielen von München, als er fünf Europameistertitel in verschiedenen Staffelwettbewerben errang. Im Einzelrennen über 200 Meter Freistil 1974 (Europameisterschaft in Wien) musste er sich seinem Team-Rivalen Peter Nocke geschlagen geben. 1975 wurde Steinbach in Cali Weltmeister mit der 4×200-Meter-Freistilstaffel wurde. 1976 in Montréal gewann er Bronze mit der 4×100-Meter-Lagenstaffel. Segeln: Wilhelm „Willi“ Kuhweide (geb. 1943) erreichte 1972 am Austragungsort Kiel 1 im Starboot (zusammen mit Karsten Meyer), den dritten Platz. Bei seiner fünften Olympiateilnahme 1984 war er zudem Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft. Turnen: Eberhard Gienger (geb. 1951) sammelte bei den Spielen in München noch Erfahrungen. Im Jahr darauf gelang ihm sein Durchbruch. Besondere Erfolge errang er im Reckturnen: 1973, 1975 und 1981 wurde er an diesem Gerät Europameister, 1974 Weltmeister und bei den Olympischen Sommerspielen 1976 gewann er die Bronzemedaille am Reck. Nach ihm ist der Gienger-Salto, ein Flugelement am Reck, benannt. Bei diesem Flugelement löst sich der Turner beim Vorschwung vom Reck und turnt einen Salto rückwärts mit einer halben Längsachsendrehung, so dass er dann wieder zum Reck blickt und die Reckstange fassen kann. Handball: Ohne Medaille blieb die Handballmannschaft der BRD (Platz sechs), die in diesem Exemplar vollständig unterschrieben hat: Linksaußen Herwig Ahrendsen (geb. 1948), Torwart Hans-Jürgen Bode (geb. 1941), Wolfgang „Brauni“ Braun (geb. 1944, einer der erfolgreichsten deutschen Hallenhandballnationalspieler der 1960er und 1970er Jahre), Rechtsaußen Peter Bucher (1947-2019), Rechtsaußen Jochen Feldhoff (geb. 1943), Diethard Finkelmann (geb. 1941), Torjäger Josef „Seppi“ Karrer (geb. 1939), Torwart Klaus Kater (geb. 1948), Mannschaftskapitän Klaus Lange (geb. 1939), Rückraumspieler Herbert Lübking (geb. 1941), Linkshänder und Rechtsaußen Heiner Möller (geb. 1948), Rückraumspieler Hans-Peter Neuhaus (geb. 1945), Torwart Uwe Rathjen (1943-2019), Herbert Rogge (geb. 1947), Herbert Wehnert (geb. 1947) und Kreisläufer Klaus Westebbe (geb. 1949)..

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