Georg Heinrich Ludwig Nicolovius

Nicolovius, Georg Heinrich Ludwig

Staatsmann (1767–1839). Eigenh. Brief mit U. („Nicolovius“). Berlin. 1 S. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
$ 267 / 250 € (21368)

Georg Heinrich Ludwig Nicolovius (1767–1839), Staatsmann. E. Brief mit U. („Nicolovius“). Berlin, 3. Oktober 1836. 1 S. auf Doppelblatt. Gr.-4°. Mit e. Adresse (Faltbrief). – An einen Professor Stuhr, wohl der Historiker Peter Feddersen Stuhr (1787–1851): „Ew. Wohlgeboren sage ich den herzlichsten Dank für die Güte, womit Sie mich mit Ihrer neuen wichtigen Schrift beschenkt haben. Ihre Studien und deren Resultate sind mir um so bewunderungswürdiger, je mehr mir bekannt ist, wie Sie den Kampf mit ungünstigen Umständen zu bestehen haben, und sich durch Ihre Verhältnisse unbefriedigt fühlen [...]“.

– G. H. L. Nicolovius studierte an der Universität Königsberg zunächst Jura und Sprachen, wandte sich dann aber der Theologie zu. „Während er zur Philosophie Kants keinen rechten Zugang fand, gewann er bald die Freundschaft Johann Georg Hamanns. Prägend wirkten die Eindrücke und Begegnungen Nicolovius’ auf seiner Reise durch Deutschland, Holland und nach London. U. a. lernte er den Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi in Düsseldorf kennen und stieß in Münster zu dem bedeutenden theologischen Reformerkreis um die Fürstin Amalia von Gallitzin, Friedrich Wilhelm Franz von Fürstenberg, Bernhard Overberg und den Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg. Letzterer lud Nicolovius 1791 ein, ihn auf einer Reise durch Deutschland, die Schweiz, Italien und Sizilien zu begleiten, die Nicolovius u. a. mit so bedeutenden Zeitgenossen wie Klopstock, Claudius, Lavater und Pestalozzi zusammenführte“ (BBKL VI, 705f.). Später als einflußreicher Beamter im preußischen Schulwesen tätig, trug er wesentlich zur Verbreitung der Pestalozzischen Erziehungsidee bei. „Nicolovius prägte die preußische Kirchenpolitik in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entscheidend mit, wobei er einerseits das staatliche ius circa sacra verfocht, andererseits zwischen den extremen Positionen zu vermitteln suchte. Zwangsmaßnahmen der Regierung widersprachen seinem Rechtsempfinden. So stand er den Karlsbader Beschlüssen ebenso reserviert gegenüber wie der Behandlung der katholischen Bischöfe durch die Staatsbehörden im Mischehenkonflikt. Persönlich war Nicolovius, der einen regen Briefwechsel und Kontakt mit den intellektuellen Größen seiner Zeit pflegte, geprägt von Geist und Frömmigkeit der Romantik“ (ebd., 708). – Papierbedingt etwas gebräunt..

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