Eigenh. Brief mit U.
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Otto Nicolai (1810–1849), Komponist und Dirigent. E. Brief mit U. Posen, 21. August 1832. 2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-4°. Mit e. Adresse (Faltbrief). – An Raimund Haertel (geb. 1810) vom Musikverlag Breitkopf & Haertel: „Auf unsere mündliche Unterredung bei Ihrer Anwesenheit in Berlin mich beziehend, bin ich so frei, Ihnen anbei ein Heft von 6 Liedern zu übersenden. Das Lied ‚Hop, hop, hop [!] mein Kindchen’, welches bei Ihnen in meinem op. 6 einstimmig erschienen ist, befindet sich hierin unter Nro. 3 mit Klavierbegleitung, wie wir verabredeten, da die Leute es so oft mit Begl[eitung] verlangt haben. Was das Honorar betrifft, so stelle ich Ihnen den billigen Preis von 1 Louisd’or für den Druckbogen. In Betracht dessen nun, daß das Lied N. 3 nur ein Arrangement ist (welches ich gerne gratis gemacht haben will) so wollen wir es von der Bogenzahl abrechnen und wird dann der übrige Theil des Manuscripts mindestens 4 Druckbogen füllen [...] Seit meinem letzten Schreiben an Sie, mit welchem ich mir die Freiheit nahm, Ihnen den Klavierauszug meines Te Deum’s zur Ansicht zu schicken, bin ich hier in Posen (zum Besuch bei meinem Vater) und habe mich so gut unterhalten, wie es möglich ist; ich habe hier eine Messe geschrieben, welche an diesem Sonntag den 26t. im hiesigen Dom, dessen Einweihungsfest gefeiert wird, aufgeführt wird und dann will ich wieder nach Berlin zurück, um mein Te Deum aufzuführen. Den Klavierauszug bitte ich Sie nach Berlin an G. Bethge zu remittiren [...]“. – Otto Nicolai war Schüler von Carl Friedrich Zelter und kam über Rom nach Wien, wo er als Kapellmeister am Kärntnertortheater wirkte. Nach einem erneuten Italienaufenthalt wurde er als Nachfolger Conradin Kreutzers Hofkapellmeister; 1842 begründete er die Philharmonischen Konzerte, in deren Rahmen er 1843 eine vielbeachtete Aufführung von Beethovens 9. Symphonie gab. 1847 übersiedelte er nach Berlin, wo er im Jahr darauf die Leitung des Domchors und die Kapellmeisterstelle an der Kgl. Oper übernahm. Mit seiner komischen Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ begründete er „den komischen Typus der deutschen romantischen Oper“ (DBE). – Ohne die erwähnte Beilage. – Papierbedingt etwas gebräunt; mit stärkeren Läsuren und kleineren Einrissen am linken und rechten Rand; Bl. 2 mit kl. Ausschnitt durch Siegelbruch (keine Textberührung und alt hinterlegt).