[Napoleonica].

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"Napoleons Schreiben an die Deputirten Franckreichs". Zeitgenöss. Manuskript in deutscher Sprache. O. O. u. D. 1 S. Qu.-kl.-4to.
$ 214 / 200 € (32868/BN27460)

Wohl fiktiver und humoristisch zu verstehender Bericht über den günstigen Absatz französischer Erzeugnisse auf der Leipziger Michaelismesse, die tatsächlich von erheblicher Bedeutung für den Absatz Lyoner Seidenwaren nach Ost- und Südosteuropa war: "Ich berichte Ihnen meine Herren! daß die Leipziger Michaelsmesse für mich sehr günstig ausfiel - indem ich alle Waaren so gut angebracht habe, daß mir davon nichts als die Muster übrig blieben. Die österreichische-Russische-Preußische und Schwedische Kaufleute kamen in solcher Mänge - daß sie sogar die deutschen Waaren für französische na[h]men.

Daher bin ich gezwungen meine Herren! Sie zu ersuchen so viel als möglich französische Waaren aufzubringen - und mir aufs schnellste nachzusenden - indem ich Hof[f]nung habe, selbe auf der Franckfurter Messe wieder anzubringen - denn die Kaufleute folgen mir auf dem Fuße nach [...]"..

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"Napoleons Beichte" und "Tänze Napoleons". Zeitgenöss. Manuskript in deutscher Sprache. O. O. u. D. [nach 1813]. 8 SS. auf 4 Bll. 4to.
$ 267 / 250 € (32869/BN27461)

Wohl humoristisch zu verstehender Bericht über eine fiktive Beichte des französischen Kaisers: "Ich beichte und bekenne daß ich seit meinem Kadetstande in Lion das letztemahl bey der beichte war, daß ich als Consul und General in Italien gelogen und betrogen, zu Egipten meine Religion verleignet, in Deutschland als Kayser die Kirchen bestohlen. Den Papst seine Länder beraubt und halte ihn als Geisl, in Östreich habe ich Ehebruch begangen Unschuld verführet und geschändet; in Spanien den König und seinen Söhnen dem Volke beraubt, die Krone mit Gewalt genohmen und geblindert [d.

i. geplündert]. In Russland verlohr ich durch des Teufels Verblendung eine Armeé, ergriff die Flucht und wurde dabey ein Mordbrenner [...]". - Auf diesen knapp vierseitigen Text sieben Strophen zu je acht Zeilen umfassende Gedicht "Tänze Napoleons": "Napoleon der große Mann! | So klein er sonst im Ganzen, | Kamm [!] auch die seltne Laun an, | Mit Rußland eine zu danzen [!] [...]". - Am letzten Blatt finden sich einige Notizen von Napoleons Daten. - Etwas angestaubt und fleckig und mit kleinen Randläsuren..

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"Anschlag an Napoleons Grabe". Zeitgenöss. Manuskript in deutscher Sprache. O. O. u. D. 1 S. Qu.-kl.-4to.
$ 214 / 200 € (32870/BN27462)

"Zuerst müßt ihr vor allem tausend Schedeln | Der Vaterländischen von ihm erschlagnen Edeln | Ein prächtiges Denkmal bauen. | In dessen Mitte groß in Stein gehauen, | Der größte Tieger mit gekröntem Haupt | In seinen Klauen ein Lamm, nach dem sein Blutdurst schnaubt. | Last läsig an der Knochenwand im schauervollen Kreise, | Vom Wittwenmark, und ausgeprestem Schweise, | Zehntausend düstre Lampen brennen. | So wird die Nachwelt ihn schon ohne Inschrift kennen".

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"Sammlung betr. Fourage-Lieferung in Leipzig 1806/1806". Formulare der Leipziger Régie des Fourrages während des Vierten Koalitionskriegs. Leipzig. 193 Fouragezettel mit den Unterschriften französischer Offiziere. Gruppenweise oder einzeln abgelegt in zeitgenöss. vorgedruckten Archivumschlägen der französischen Armee, diese ihrerseits in 4 Sammlungsmappen um 1900. Beiliegend 1 maschinschriftlicher "K.
$ 10,152 / 9.500 € (76514/BN49370)

Hübsche, umfassende Sammlung von Fouragequittungen aus dem während des Vierten Koalitionskriegs besetzten Leipzig mit den Unterschriften bedeutender napoleonischer (teils kommandierender) Offiziere, darunter Jacques Allain (1773-1851), Louis Hullin de Boischevalier (1770-1809), Louis-Jacques de Coehorn (1771-1813), Joseph Goll (1771-1850), Jean-Michel Haudebault (1766-1837), Louis-Joseph Maupoint (1766-1850), Simon Prévost de Vernois (1778-1859), Jean-Gaspard René (1769-1808), Auguste Talhouet (1788-1842), Jean-Marie de Varlet (1775-1857) und Charles-Louis Vimeux (1787-1859).

- Obwohl das Rückgrat auch des napoleonischen Heers weiterhin die billigere und wendigere Infanterie bildete und Napoleons Hauptaugenmerk als Feldherr stets der Artillerie galt, waren Pferde unerlässlich nicht nur als Kavallerieeinheiten im Kampf, sondern auch für die Heereslogistik, gerade für den Transport der schweren Geschütze. Allerdings waren Pferde zu Beginn des 18. Jahrhunderts für die erschöpfte französische Staatskasse ein besonders rares Gut: Die meisten Gestüte lagen außerhalb der Landesgrenzen, und die mit der Flucht des Adels entstandenen Lücken unter der Kavallerieoffizieren hatten sich nur allmählich aus den nachrückenden Rängen sowie durch Remigranten füllen lassen. Umso peinlicher war die Buchführung über alle Ausgaben für die fast unvertretbar kostspieligen Tiere, insbesondere über die unablässige Fouragierung. Die vorliegende Sammlung von Quittungen, gemeinsam abgelegt in von der Armee vorgedruckten Umschlägen, zeugt von der genauen Organisation des Verpflegungsvorgangs. Als nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 Preußen und Sachsen von Frankreich besetzt wurden, zog Marschall Davoust am 18. Oktober in Leipzig ein; schon die erste hier überlieferte Fouragequittung datiert vom 19. Oktober. Die Quittungen sind von Sekretärshand - teils auf Vordrucken - geschrieben und von den verschiedenen Offizieren, Unteroffizieren, Soldaten und Militärbeamten unterschrieben und von Sekretären gegengezeichnet. Zumeist tadellos erhalten in den originalen Archivumschlägen, gegenüber deren zeitgenössischen Aufschriften nur wenige Blätter fehlen. Anfang des 20. Jahrhunderts in vier Mappen abgelegt und in einem maschinschriftlichen Katalog erfasst, die Schreiber biographisch erschlossen. Gegenüber dem um 1928 vorliegenden Bestand fehlt heute eine "kleine Mappe", hauptsächlich Quittungen von Bory, Guyardet, Siry, Souplet, Thevenet und Varlet umfassend (davon noch die Formularumschläge mit 2 Quittungen vorhanden). - Provenienz: Der ungenannte Bestandsbildner (nach seinem selbst angelegten Katalog wohnhaft in Zehlendorf und anscheinend aus in Appelwerder/Westpreußen begüterter Offiziersfamilie, noch 1918 an der Salonikifront; sein nicht identifiziertes Adelswappen auf S. 1 gestempelt) hatte die zwischenzeitlich verstreute Sammlung hauptsächlich zwischen 1918 und 1928 (mit zwei Ergänzungen bis 1938) aus Angeboten verschiedener Händler wieder zusammengetragen, darunter R. Hönisch und W. Hiersemann in Leipzig, H. Burmeister und J. A. Stargardt in Berlin. Erworben aus Privatbesitz..

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