Ferdinand Nägele

Nägele, Ferdinand

Schlossermeister und Politiker (1808-1879). Eigenh. Brief (Fragment) mit U. Frankfurt. 1½ SS. Folio.
$ 151 / 140 € (89045/BN59119)

An den Stuttgarter Nagelschmied und Vorsitzenden des "Centralausschusses der württembergischen Handwerkervereine" Johann Christian Wacker (1811-75) zur Notwendigkeit einer durch das Volk gewählten Regierung. Nägele äußert sich kritisch zur politischen Einstellung Wackers und erwähnt den württembergischen Landtag und den Prälaten Gebhard von Mehring: "Nur, wenn man zugleich den polit. Brennpunkt im Auge behält u. nur, wenn eine Kammer in dieser Richtung ganz frei von Sonderinteressen gewählt u.

zusammengesetzt ist, lassen sich auch materielle Vortheile für einzelne Classen erzielen, denn der freie Bürger muß wünschen daß es Allen wohlergehe u. der freie Volksvertreter weiß, daß, wenn ein Glied leidet, der ganze Körper krank wird. Mögen Sie sich, H. Wacker! immerhin in Ihrer politischen Gleichgültigkeit gefallen; es gibt gottlob! noch Tausend Andere, die auch auf ihre politischen Rechte einen Werth legen [...]". - Nägele war einer der wenigen Handwerker unter den Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung; der Arzt und Dichter Justinus Kerner hatte sich für dessen Wahl mit den Worten "Nicht Doktors, nicht gelehrte Geister, wir wählen einen Schlossermeister!" eingesetzt. Nägele wirkte sowohl bei der württembergischen Kammer als auch in den drei außerordentlichen Landtagen (1849/1850). - Leicht braun-, fingerfleckig und leicht gebräunt, der rechte Rand leicht lädiert und mit einem längeren Randeinriss..

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