[Musikerstammbuch Karlsruhe].

[Musikerstammbuch Karlsruhe].

Stammbuch mit 92 Einträgen (davon 2 wiederh.) von Komponisten und Musikern der Zeit. Meist Karlsruhe. 59 SS. auf 48 Bll. Genarbter grüner Leinenband mit rot-goldenen Blumenmotiven in den Ecken des Vorderdeckels und goldgepr. Deckeltitel. Mit dreiseitigem Goldschnitt. 8vo. Mit einigen Beilagen (s. u.).
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[Musikerstammbuch Karlsruhe]. – Stammbuch mit 92 Einträgen (davon 2 wiederh.) von Komponisten und Musikern der Zeit. Meist Karlsruhe, 1900 bis 1927. 59 SS. auf 48 Bll. Genarbter grüner Leinenband mit rot-goldenen Blumenmotiven in den Ecken des Vorderdeckels und goldgepr. Deckeltitel. Mit dreiseitigem Goldschnitt. 8°. Mit einigen Beilagen (s. u.). – Schönes Dokument aus Karlsruhe um die Zeit der Jahrhundertwende, wo sich unzählige Künstlerpersönlichkeiten ein Stelldichein gaben. Der überwiegende Teil der Eintragungen stammt aus den Jahren 1900 bis etwa 1906, einige datieren deutlich später und reichen hinauf bis 1968 (und stammen z.

T. auch aus München und Celle). Zu den hier vertretenen Komponisten zählen Camille Saint-Saëns (31. X. 1903), David Popper (13. II. 1901), Ignacy Jan Paderewski ( [2. XII. 1901]), Emil Nikolaus Frh. von Reznicek (Notenzitat aus „Till Eulenspiegel | Uraufführung in Karlsruhe am 12. I. 1902“), Richard Strauss, Eugen d’Albert (3. I. 1901), Ferruccio Busoni (1902), Max von Schillings (e. Notenzitat aus „Kassandra“, Karlsruhe, Schillerabend 10. XI. 1902) und Ernst von Dohnányi; weiters die Dirigenten Édouard Colonne (29. X. 1901), Felix Mottl (5. I. 1901) zusammen mit seiner ersten Gattin, der Sopranistin Henriette Mottl, Felix Weingartner und Johann III. (Eduard) Strauß; ferner die Pianisten Raoul Pugno (24. XI. 1903), Teresa Carreño (eingeschnittenes Albumblatt, dat. November 1904), Emil Sauer von Aichried (21. XI. 1900), Moritz Rosenthal, Alfred Reisenauer (eingeschnittenes Albumblatt, dat. München, 24. XI. 1904), Max von Pauer (24. X. 1900), Moritz Mayer-Mahr (1. IV. 1906), Télémaque Lambrino (1913), Elly Ney (Mai 1938), Wilhelm Backhaus (2x, davon 1 Notenzitat, dat. 14. XI. 1909; sowie Namenszug, dat. Karlsruhe, 8. III. 1913), Raoul Koczalski (Notenzitat aus der Oper „Rymond“, 20. X. 1900), Alfred Hoehn (27. Mai 1927), Walter Gieseking (dat. 2. IV. 1938) und Wilhelm Kempff (dat. 4. XII. 1941), Gertrud Wehl-Rosenfeld (dat. Celle, 25. II. 1937) und Erik Then-Bergh (dat. 15. II. 1945); zudem die Violinisten Pablo de Sarasate (21. II. 1901), Eugène Ysaÿe (1903), Jan Kubelik (Notenzitat, dat. 5. XII. 1903) und Georg Kulenkampff (22. X. 1937); die Cellisten Friedrich Grützmacher (2. X. 1901) und Pablo Casals, (2x, dat. Karlsruhe 1906 und o. O. u. D.); weiters das „Böhmische Quartett“ mit Oskar Nedbal, Karel Hoffmann und Hanuš Wihan und dem Komponisten und Violinisten Josef Suk (o. O., 15. XI. 1901), das „Joachim-Quartett“ mit Joseph Joachim, Robert Hausmann, Emanuel Wirth und Carl Halir ([11. III. 1902]), die Mitglieder des „Wendling-Quartetts“ Carl Wendling, Hans Michaelis, Ludwig Natterer und Alfred Saal (22. IX. 1927) sowie Gertrud Eyth vom „Forellenquintett“, das „Busch-Quartett“ mit Adolf Busch, Karl Doktor, Gösta Andreasson und Paul Grümmer sowie der Pianist Rudolf Serkin, das Amadeus-Quartett mit Norbert Brainin, Siegmund Nissel, Peter Schidlof und Martin Lovett (Dezember 1956) und schließlich das das „Gewandhaus-Quartett“ mit Edgar Wollgandt, Karl Wolschke, Carl Herrmann und Hans Münch-Holland zusammen mit Martha Weill-Wagener zur „Erstaufführung des Klavierquartetts A Moll op. 133 von Max Reger am 20. II. 1903 in Karlsruhe“; die Sopranistinnen Pauline Mailhac (eingeschnittenes Albumblatt, dat. Hintergarten, August 1900), Rose Ettinger ([6. III. 1903]) und Hedwig (Schmitz-)Schweicker (ein „Hugo Wolf-Abend“ in München am 6. XII. 1904); die Altistin Lula Mysz-Gmeiner (ein Zitat von Robert Schumann zur Erinnerung an die „Schumann-Feier“, dat. 19. V. 1906); die Tenöre Raimund von Zur Mühlen (22. XI. 1900), Emil Gerhäuser („Karlsruhe, 1893–1901“) und Fritz Soot; der Tenor und Rezitator Ludwig Wüllner (Karlsruhe 7. IV. 1902 und Jahre später mit „Leipzig 11. I. 36“ erneuert; zudem eine eingeschnittene Portraitpostkarte nach einer Radierung von Wilhelm Röpke); die Baritone Johannes Messchaert (26. II. 1902), Anton van Rooy (11. XII. 1900) und Rudolf Bockelmann (Notenzitat, dat. Celle, 25. II. 1937) sowie die Bassisten Peter Lordmann und Joseph Loritz („Schillerabend 10. Nov. [1902]“); ferner die Schauspieler Wilhelm Wassermann (1902), Agnes Sorma (eingeschnittene Visitenkarte, dat. Nov. 1902), Irene Triesch (1. III. 1901), Tilla Durieux (10. XI. 1968), Ernst von Possart (wohl auch zum „Schillerabend“) und der „durch seine unvergleichliche Verkörperung von Rostands ‚Cyrano’ berühmte französische Schauspieler Coquelin“ (Albert Herzog: Ihr glücklichen Augen: Ein Karlsruher Journalist erzählt aus seinem Leben. Karlsruhe, Info-Verlag, 2008, S. 103). Schließlich findet sich noch der Jurist und Politiker Dagobert Moericke sowie der Gesangspädagoge Carl Beines (Noten- und Textzitat), der Lehrer von Richard Tauber und Herbert Ernst Groh. – Beiliegend ein e. Albumblatt mit U. von Anna Wüllner-Hoffmann sowie eine von ihr a. d. Bildseite bezeichnete Bildpostkarte, die sie und ihren Gatten zeigt | von diesem auch eine Portraitpostkarte | eine ms. Bildpostkarte mit e. U. des Schauspielers Albert Bassermann | eine Autographenkarte mit U. von Ernst von Possart | eine e. Bildpostkarte mit U. des Malers Karl Boehme | ein Zeitungsausschnitt und ein gedr. Programm zu einem Klavierabend von Erik Then-Bergh in Celle. – Der Einband am oberen und unteren Kapital etwas berieben, innen sehr wohlerhalten. – Ein eindrucksvolles Dokument aus dem Karlsruher Musikleben um 1900..

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