Henry Morgenthau junior

Morgenthau junior, Henry

US-amerikanischer Politiker. Von 1934 bis 1945 bekleidete er das Amt des US-Finanzministers (1891-1967). Ms. Briefkarte mit eigenh Unterschrift. Washington. 8vo. 1 p. Mit Kuvert.
$ 267 / 250 € (77006)

Mit gedr. Briefkopf. - Sendet gerne einem Sammler sein Autograph. - Morgenthau jun. war ein enger Vertrauter und Freund von Franklin D. Roosevelt. Für Roosevelt fungierte er 1932 als Wahlkampfberater. 1933 wurde er Staatssekretär im US-Finanzministerium. Wie Roosevelt war Morgenthau finanzpolitisch konservativ eingestellt; er unterstützte allerdings mit Überzeugung Roosevelts Politik des New Deal. Ziele seiner Finanzpolitik waren unter anderem ein ausgeglichener Staatshaushalt und eine deflationistische Politik, insbesondere in der Zeit der Rezession 1937/1938.

Diese Einstellung gab er im zweiten Quartal 1938 auf, als Besserung nach wie vor nicht in Sicht war. Bereits vor dem Eintritt der Vereinigten Staaten in den Zweiten Weltkrieg im Dezember 1941 bemühte sich Morgenthau, deutsche Auslandsguthaben zu blockieren, damit sie nicht von der deutschen Kriegswirtschaft genutzt werden konnten. Ab 1942 konnte Morgenthau die deutschen Guthaben in den USA beschlagnahmen und deutsche Tochterfirmen wie die IG-Farben-Werke unter amerikanische Leitung stellen. Auch in neutralen Staaten und in Südamerika, wo besonders Brasilien und Argentinien unter deutschem Einfluss standen, versuchte er dies. Im Januar 1944 regte Morgenthau die Gründung eines Amtes für Kriegsflüchtlinge an, das etwa 200.000 Ungarn und Rumänen jüdischen Glaubens die Rettung vor der Ermordung durch die Nationalsozialisten ermöglichen sollte. Im gleichen Jahr eröffnete er in seiner Funktion als Leiter der amerikanischen Delegation die Konferenz von Bretton Woods, die feste Wechselkurse der Währungen untereinander, eine feste Goldankaufgarantie der amerikanischen Notenbank sowie zur Umsetzung des Abkommens die Gründung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) vereinbarte. In Europa bekannt wurde Morgenthau durch den nach ihm benannten Morgenthau-Plan, der auf einer Denkschrift basiert, die durch Indiskretion im September 1944 bekannt wurde. Ziel des Morgenthau-Plans war in erster Linie, das damalige Deutsche Reich nach Kriegsende in mehrere Staaten zu unterteilen, die jeweils demilitarisiert und zu Agrarstaaten umgewandelt werden sollten. US-Präsident Franklin D. Roosevelt verwarf den Entwurf nach einigen Wochen; er gelangte nie in ein konkretes Planungsstadium und war nie zur politischen Realisierung vorgesehen..

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