Hanns von Molart

Molart, Hanns von

Freiherr zu Reineck und Drosendorf, kaiserlicher Feldmarschall, General-, Land- und Haus-Zeugmeister, Hofkriegsrathspräsident, geheimer Rath (?-1619). Schriftstück mit eigenhändiger Unterschrift. Folio. 1 p. Doppelblatt.
$ 2,704 / 2.500 € (83944)

Im J. 1599 wurde M. in den Hofkriegsrath berufen; als Mitglied desselben begab er sich im J. 1602 zur Hauptarmee nach Altenburg, besorgte im Auftrage des Oberbefehlshabers Erzherzogs Mathias die Kriegsausrüstung und Kampsbereitschaft der Grenzfestungen Ujvár, Comorn und Raab, worauf er im J. 1606 als erster Bevollmächtigter des Kaisers an dem Abschlusse des am 11. November vereinbarten und am 9. December ratificirten Friedensvertrags von Zstitva-Dorog (Dorog am Flusse Zsitva bei Gran) nachdrücklichst mitwirkte.

Als sein Hauptverdienst hierbei gilt das vom Sultan erlangte Zugeständniß, den Kaiser, im Hinblicke auf dessen Oberhoheit in einem Theile des nördlichen Ungarn, künftighin statt als König von Wien, als König von Ungarn anzuerkennen. Damals nannte sich M. gelegentlich der Unterfertigung des Friedensactes: „der Römisch Kayserlichen Mayestät Kriegs-Rath, Ober-Haubtmann zu Comorn und Obrister über die Artollerey auf den Gränitzen“, doch scheint seine Machtsphäre eine weiterreichende gewesen zu sein, da er auch die Besetzung der obersten Staatsämter zu beeinflussen suchte. Jedenfalls stand er im vollen Vertrauen des Kaisers, der ihn im J. 1609 beim Abgange nach Preßburg mit dem Oberbefehl von Wien beauftragte, im J. 1610 dessen Ernennung zum Hofkriegsrathspräsidenten vollzog und im J. 1611 durch M. jene Resolution an Erzherzog Mathias übergeben ließ, welche bezüglich des Letzteren Krönung und Eidesleistung als König von Böhmen die erforderlichen Verfügungen traf..

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