Leo Löwenthal

Löwenthal, Leo

deutscher Literatursoziologe (1900-1993). Ms. Brief mit Unterschrift von fremder Hand „gez. Leo Löwenthal“. Berlin. 4to. 1 p. Gedr. Briefkopf.
$ 107 / 100 € (81407)

An den Philosoph und Journalist Christoph von Wolzogen: „[…] Da ich am Vorabend meiner Reise nach Israel stehe, werde ich das alles entweder im Flugzeug oder kurz nach meiner Rückkehr lesen. […] Auch der Pflasterstrand hat seine Pflicht getan, und auch dafür bin ich Ihnen außerordentlich dankbar. …“ Gegenbriefe liegen in Durchschlag bei. Darin erläutert Wolzogen von der Übersendung „der betreffenden Nummern des Pflasterstrands (Israel, Antisemitismus).“ Leo Löwenthal gehörte neben Theodor W.

Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse zu den Mitbegründern der Kritischen Theorie, die auch als Frankfurter Schule bekannt wurde. Adorno und Horkheimer erwähnen in der Vorrede zu Dialektik der Aufklärung, dass sie die ersten drei Thesen der „Elemente des Antisemitismus“ in der Dialektik der Aufklärung zusammen mit Löwenthal verfasst haben Löwenthal wuchs in Frankfurt in einer nicht religiös geprägten jüdischen Familie auf, gleichwohl blieb sein „Verhältnis zum Judentum und Jüdischen“ für ihn eine Zeitlang „sehr zentral“. 1932 übernahm er die geschäftsführende Redaktion der Zeitschrift für Sozialforschung. Auch nach der nationalsozialistischen Machtergreifung und der zwangsweisen Schließung des Instituts blieb Löwenthal als letzter Mitarbeiter des Instituts in Frankfurt. Erst 1934 emigrierte auch Löwenthal in die USA, wo er im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern der Frankfurter Schule auch nach Kriegsende blieb. 1956 erhielt er einen Lehrstuhl für Soziologie an der Universität von Kalifornien in Berkeley, wo er bis zu seinem Tod 1993 lebte..

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