Löbe, Paul
deutscher Politiker (SPD), Mitglied des Reichstags, Reichstagspräsident, Mitglied des Bundestags und Alterspräsident des deutschen Bundestages (1875-1967). Albumblatt mit eigenh. Unterschrift. Berlin. 8vo. 1 p. Mit Kuvert.
$ 267 / 250 €
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Namenszug unterhalb seines Portraits. Mit der eigenh. Angabe seines Geburtsdatums. - Löbe gehörte zur Zeit der Weimarer Republik dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold an. Die Nationalsozialisten inhaftierten Paul Löbe am 23. Juni 1933, zur Zeit der Köpenicker Blutwoche.[7] Bis Anfang Juli 1933 saß er in den Berliner Gefängnissen am Alexanderplatz und in Spandau, dann bis Mitte August im KZ Breslau-Dürrgoy, danach bis Ende Dezember im Gefängnis Berlin-Alexanderplatz. Nach seiner Freilassung arbeitete er beim wissenschaftlichen Verlag Walter de Gruyter.
Trotz Löbes oppositioneller Haltung zum NS-Regime wurde ihm als ehemaligem Reichstagspräsidenten später auf Anweisung Hitlers eine Pension in Höhe von 600 RM gewährt, die bis 1945 pünktlich ausbezahlt wurde. Obwohl er Kontakte zum Goerdeler-Kreis hatte, wurde er erst nach dem Attentat vom 20. Juli 1944, im Rahmen der Aktion Gewitter, am 23. August erneut verhaftet. Im Schattenkabinett Beck/Goerdeler war Löbe für den Fall eines gelungenen Staatsstreiches als Reichstagspräsident vorgesehen, was den vernehmenden Gestapo-Beamten jedoch nicht bekannt war. Löbe wurde nach kurzer Gefängniszeit in Breslau im KZ Groß-Rosen inhaftiert, im Frühjahr 1945 wurde er entlassen..