Lindau unterhielt ein Verhältnis zu der jungen Bühnendarstellerin, die 1890 die Verbindung löste. Lindau forderte sie auf, Berlin zu verlassen, andernfalls würde er dafür sorgen, dass sie kein Engagement mehr erhalte. Tatsächlich wurde Schabelsky kurz danach von Ludwig Bernay, dem Leiter des Berliner Theaters, entlassen. Daraufhin wendete sie sich an Maximilan Harden (1861-1927), der bereits zwei Jahre zuvor "Berlin als Theaterhauptstadt" die Kommerzialisierung des Theaters angegriffen hatte. Harden empfahl sie an Franz Mehring, der zu dieser Zeit Redaktuer der liberalen "Volks-Zeitung" ist, und der die Privatbriefe Lindaus veröffentlichte und damit aufdeckte, wie Lindau seine gesellschaftliche Macht gegen die wehrlose Schauspielerin wendete. Paul Lindau versuchte, dem Skandal entgegenzuwirken und verließ schließlich Berlin für mehrere Jahre. Sein Bruder Rudolf Lindau war Korrespondent des Pariser "Journal des débats" und bereiste Ostasien und Kalifornien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1869 Berichterstatter deutscher Zeitungen, begann er 1871 in Paris eine diplomatische Laufbahn und wurde 1878 von Bismarck als Pressereferent an die politische Abteilung des Auswärtigen Amtes nach Berlin berufen. Er schrieb zahlreiche Artikel für regierungsnahe Periodika..